Schmid setzte Badelt unter Druck
WIEN. Der scheidende Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Christoph Badelt, hat im "profil" bestätigt, dass Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid im August 2017 im Wahlkampf Druck auf das Wifo ausgeübt hat.
"Bei einem Mittagessen hat mir Thomas Schmid sehr rüde eröffnet, dass das Finanzministerium die Wifo-Grundsubvention um eine Million, also um ein Viertel, kürzen wolle", sagte Badelt, der daraufhin mit Rücktritt drohte. "Ich war davon völlig überrascht und wirklich wütend." Schmid war damals Generalsekretär im Finanzministerium.
Die Kürzung der Wifo-Mittel verlief letztlich im Sand, auch weil das türkise Vorhaben publik wurde. Badelt wird in den Chats als "Wendehals" bezeichnet. Inhaltlich sei ihm aber nicht dreingeredet worden, betonte der Ökonom. Über den damaligen Chef des Instituts für Höhere Studien schrieb Schmid: "Kocher bringe ich noch auf Linie. IHS von BMF finanziert". Martin Kocher wurde 2021 Arbeitsminister in der ÖVP-Regierung.
Das ist wieder einmal typisch Badelt.
Nachtreten.
Mit Kocher in der Regierung ist die Fortsetzung der türkisen Macher mit der Hilfe von Schallenberg gesichert. Kurz hat die Fäden in der Hand in Österreich, wo er dran hängt läßt sich leicht in seinen Mitgliedschaften ablesen.