Steirische ams kann Lichtkonzern Osram übernehmen
GRAZ/MÜNCHEN. Mehr als 55 Prozent der Osram-Aktionäre nahmen das bis zu 4,6 Milliarden Euro schwere Angebot an.
Der steirische Sensor-Spezialist ams kann den Münchner Lichttechnik-Konzern Osram übernehmen. Mehr als 55 Prozent der Osram-Aktionäre hätten das bis zu 4,6 Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot angenommen, teilte ams am Freitagabend in Premstätten bei Graz mit.
Ein genaues Ergebnis werde erst am Dienstag vorliegen, hieß es. ams hatte das Überschreiten der Schwelle selbst zur Bedingung für ein Gelingen der Übernahme gemacht. Perspektivisch wollen die Steirer auf mehr als 75 Prozent an dem deutlich größeren Traditionskonzern kommen, um Zugriff auf die Finanzmittel von Osram zu erhalten und damit die Kredite für die Übernahme tilgen zu können. Die Annahmefrist war Donnerstagabend um Mitternacht abgelaufen.
Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Osram-Aktie nachbörslich um neun Prozent zu. Mehrere kartellrechtliche Genehmigungen stehen für den Erfolg der geplanten Übernahme noch aus.
ams wollte Osram bereits Anfang Oktober übernehmen. Damals war die geplante Übernahme geplatzt, weil ams das selbst gesetzte Ziel verfehlte, 62,5 Prozent der Osram-Anteile unter seine Kontrolle zu bringen.
ams-Vorstandschef Alexander Everke sagte damals: "Unsere Vision mit Osram ist es, einen global führenden Anbieter von Photonik- und Sensoriklösungen zu schaffen, der auf europäischer Technologie basiert und damit sicherstellt, dass Europa seine weltweite Spitzenleistung bei optischen Technologien beibehält." Gestern sagte Everke: "Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Mindestannahmeschwelle unseres Angebots für Osram zu erreichen."