Studie: Banken unter massivem Kostendruck
WIEN. Trotz steigender Erträge reduzieren die Banken in Österreich die Zahl ihrer Filialen um zwei bis drei Prozent pro Jahr. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens AT Kearney hervor, die gestern präsentiert wurde.
Im internationalen Vergleich stehen die heimischen Banken recht solide da. Während in Österreich in den vergangenen vier Jahren die Erträge pro Kunde um 7,2 Prozent gestiegen sind, sanken diese in Deutschland um 1,3 Prozent.
Im gesamteuropäischen Vergleich ist laut AT Kearney der Ertrag pro Kunde in den vergangenen zehn Jahren um elf Prozent gesunken. Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Für die nächsten fünf Jahre rechnen die Berater mit einem Umsatzrückgang im Privatkundengeschäft um 2,3 Milliarden Euro.
Die Marktkonsolidierung, die nach der Finanzkrise 2008 eingesetzt hatte, dürfte weiter anhalten, heißt es in der Studie. "In den nächsten fünf Jahren wird jede zehnte Bank entweder durch Verkauf oder Zusammenschluss nicht mehr auf dem Markt sein", heißt es in der Studie.
Unter zusätzlichen Druck komme die Branche durch "Neobanken", wie das österreichische Start-up N26. Auch das werde die Zahl der Filialen reduzieren.