Wacker Neuson verfehlt Gewinnziel: Sparkurs
MÜNCHEN/HÖRSCHING. In den kommenden beiden Jahren sollen die Kosten um bis zu 50 Millionen Euro sinken.
Wacker Neuson hat zum zweiten Mal binnen weniger Monate seine Gewinn-Aussichten reduziert – und das mitten in der Hochkonjunktur der internationalen Bauwirtschaft.
Dass es Spardruck gibt, wissen OÖN-Leser seit einem Bericht am 7. Dezember: "Wacker Neuson baute am Standort Hörsching 150 Leiharbeiter wieder ab", lautete der Titel. Am Dienstag wurde nun bekannt, dass sich der deutsch-österreichische Maschinenhersteller tatsächlich verschätzt hat. Aufgrund schwacher Geschäfte vor allem in Nordamerika liege das Betriebsergebnis unter der bereits gesenkten Prognose des Managements, teilte das Unternehmen mit. Vorstandschef Martin Lehner will mit einem Sparprogramm gegensteuern, "welches unverzüglich implementiert wird. Das weltweite Programm betrifft alle Konzernbereiche und Konzernfunktionen."
Die Umsatzrendite (Ebit-Marge) lag nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr bei rund acht Prozent. Erst im Oktober hatte Lehner das Renditeziel auf 8,3 bis 8,8 Prozent gesenkt. Zuvor hatte er eine Marge von 9,5 bis 10,2 Prozent in Aussicht gestellt. Im Jahr 2018 hatte Wacker Neuson eine Ebit-Marge von 9,4 Prozent erwirtschaftet.
Aufgescheucht soll vor allem auch Gründer Hans Neunteufel sein, weil sein oberösterreichischer Zweig bei der Rendite deutlich hinter den deutschen Kollegen liegt. Er fürchtet um die Balance und seine starke Position im Aufsichtsrat, heißt es hinter den Kulissen.
Konzernweit stieg der Umsatz 2018 trotzdem um zwölf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Das lag auch daran, dass Wacker Neuson in Nordamerika schwer verkäufliche Maschinen zu Vorzugskonditionen auf den Markt warf. Auch der ungünstige Produktmix habe das Ergebnis belastet. Wacker Neuson produziert Baugeräte sowie kleine und mittelgroße Bagger für Bauunternehmen, Landwirte und Kommunalbetriebe. Lehner will nun in den kommenden beiden Jahren die Kosten um bis zu 50 Millionen Euro senken. Er bekräftigte aber das Ziel, bis 2022 den Umsatz auf mehr als zwei Milliarden Euro und die Ebit-Marge auf mehr als elf Prozent zu steigern.
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Hier wird immer noch ein beträchtlicher Gewinn gemacht und die Welt bricht ein. Das heißt abzüglich aller Kosten bleibt ein Plus. Trotzdem werden Leiharbeiter abgebaut und noch mehr eingespart, aber sicher nicht in der Konzernführung. Der Bonus der Manager wird dann wieder stimmen. Jahrelang werden die Arbeiter voll in Anspruch genommen und wenn es mal leicht kränkelt, sofort abgestoßen. Soziale Verantwortung eines Arbeitgebers gibt es leider nicht mehr, traurig.
Einerseits hast recht - aber Wacker Neuson ist nicht der Arbeitgeber -sondern nur ein Auftraggeber der Leasingfirma wo die Leiharbeiter angestellt sind !!
Alles dreht sich nur mehr um Gewinnmaximierung, selbst wenn, die Firma hat ja ihren Umsatz gesteigert, mir tun einfach die Leiharbeiter leid, obwohl die Firmen Geld haben und fest investieren werden sie abgebaut, damit sich andere die Taschen füllen können. Suchen sie einmal ein Buch in der Wirtschaft, wo es um gleichbleibenden oder stagnierenden Gewinn geht, sie werden keines finden!
Das soll einer mal Verstehen, Leiharbeiter abbauen ohne Rote Zahlen, die tun mir leid, aber naja es wollen doch alle nur mehr Kostenführer sein. Der Mensch ist egal....
... aber das ist ja der sinn hinter dem leiharbeiter-geschäft... genau für solche zeiten... um spitzen flexible abfedern zu können, dafür werden leiharbeiter eingestellt und danach wieder freigesetzt... das hat nichts mit dem wie von ihnen erwähnte 'in die tasche wirtschaften' zu tun...
Sehr unangebrachter Dysphemismus.
... aber das ist ja der sinn hinter dem leiharbeiter-geschäft... genau für solche zeiten... um spitzen flexible abfedern zu können, dafür werden leiharbeiter eingestellt und danach wieder freigesetzt... das hat nichts mit dem wie von ihnen erwähnte 'in die tasche wirtschaften' zu tun...