Golfclub-Firma in Attersee geht das Geld aus
ATTERSEE. Hotelprojekt soll Bestand langfristig sichern
Die Liegenschaftsbetreuungsgesellschaft des GCA Golfclubs am Attersee in der Gemeinde Attersee hat gestern ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das berichten die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV 1870. Der Betrieb soll fortgeführt werden. Damit reiht sich die Gesellschaft in eine Reihe von Pleiten von Golfclub-Firmen der vergangenen Jahre. 28 Golfclubs gibt es in Oberösterreich.
Die Gesellschafterin ist die "Golfclub am Attersee Privatstiftung". Bis vor kurzem gab es auch 125 atypisch stille Gesellschafter, sie waren ab 2010 Mitgründer des Golfplatzes und haben einst in Summe zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Diese sind inzwischen alle ausgestiegen.
Laut Creditreform und KSV liegen die Aktiva zu Zerschlagungswerten bei 440.000 Euro, die Passiva bei 3,35 Millionen Euro. Die Schulden bestehen überwiegend bei der Hausbank und der Tourismusbank ÖHT. Im Frühsommer gab es Bemühungen, eine außergerichtliche Sanierung zu schaffen. Das ist gescheitert.
Die Gesellschaft hat jährlich einen Abgang von 150.000 Euro erwirtschaftet. Dies, obwohl die Ausgaben bereits "auf ein Minimum" reduziert worden seien, sagt Schuldnervertreter Alexander Hasch. Geschäftsführer ist der Segel-Weltmeister Andreas Hagara, sieben Arbeitnehmer sind insgesamt beschäftigt.
Die Liegenschaftsfirma hofft, dass ein bereits fertig geplantes Hotelprojekt auf dem Gelände realisiert wird. Dann könnten die Greenfee-Einnahmen, also Beiträge, die Clubfremde fürs Spielen zu zahlen haben, gesteigert werden. Diese lagen zuletzt bei 200.000 Euro. Für eine Überbrückungsperiode von drei Jahren hätten Investoren eine Finanzierung des Clubs zugesichert, sagt Hasch. Mit einem Hotel würde die Saison verlängert, das steigerte die Einnahmen.
"Das Projekt gibt es zwar schon länger. Wir hoffen aber, dass es bald realisiert wird", sagt Hasch. Es gab auch positive Vorgespräche mit dem Land Oberösterreich.
Die Beteiligungen dürften steuerliche Verlustabschreibemodelle gewesen sein. Nun ist es ironischerweise zum Verlust des Kapitals gekommen, zumindest steuerlich passt es dann.
Erfahrungsgemäß passen viele Investoren bei solchen Modellen nicht recht auf und prüfen weniger die Idee und den Geschäftsplan auf Plausibilität als mehr die steuerlichen Vorteile. Und das nutzen Investoren gerne aus.
Wie soll bei jährlich 150.000,- Abgang in 2 Jahren eine Quote von 20% erwirtschaftet werden.
Zusperren, nicht aufschieben und den Schaden vergrößern.
Wie einige hier schon kommentiert haben gibt es in der Region ein Überangebot an Golfplätzen, das kann sich rechnerisch nicht ausgehen.
7 Angestellte für eine Golfplatz (Saisongeschäft) ? 7 x ~2500 x 14 = 245.000 Personalkosten ...
Zusperren.
woher kommt bei einem bankrotten Golfclub soviel Geld dass man sich ein Hotel bauen kann? was sagt die Baubehoerde ueberhaupt zu solch wilden bauen???
Das Hotel sollte der Obmann bauen.
mit den Golfplätzen passiert das Gleiche wie vor einigen Jahren mit den Tennisplätzen sie werden nicht mehr bespielt
Ganz einfach: Einnahmen erhöhen oder Kosten senken, wenn beides nicht geht dann zusperren, so wie andere Betriebe auch. So ein Tamtam wegen ein paar Golfer und huiii weil es um den Attersee geht, müssen die Golfer halt mehr für ihr Hobby ausgeben oder wo anders hinfahren, bitte nicht schon wieder Steuergelder verpulvern, genügt das von der ÖHT.
Es war der Ehrgeiz des damaligen Wirtschaftslandesrates Fill, der in jedem Bezirk Oberösterreichs mindestens 1 Golfklub wollte und das mit öffentlichen Geldern kräftig gefördert hat. Schon vor 15 Jahren war aber die Hälfte aller oö. Golfklubs defizitär, etliche Pleiten gab es schon und wird s noch geben.
Es wäre eine Perversion, wenn nun abermals öffentliche Geldern verpulvert würden, nur damit man sich dann in wenigen Jahren anhören kann, dass auch das teure Rettungskonzept gescheitert ist. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es rund um den GC Attersee ausreichend. Zumindest soviele, dass ein eigenes Golfplatzhotel auch keine Umsatzwunder bewirken würde.
@- alleswisser
Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, kommt auf jeden Flächenbezirk (ohne Statuarstädte) ja dann im Schnitt 2 Clubs. Sind die alle erst in letzter zeit gebaut worden oder war immer ein Überangbot da? Bin kein Golfer und daher etwas unbefangen.
Wenn sich die Kugerlscheiber das Kugerl scheiben nicht mehr leisten können, dann müssen´s halt aufhören. Die Natur wird´s ihnen danken, wenn künftig weniger Golfplätze im Land künstlich gedüngt werden.
Ja Mühl4tler Intelligenzbestie: keine Ahnung haben und trotzdem posten.
Was stimmt an seiner Aussage nicht?
Der damalige Landesrat Fill hat klar und deutlich gesagt, wenn´s in der Region alle 3 Golfplätze bauen, dann sind sie alle 3 kaputt, so ist es halt, wenn aus lokaler Eitelkeit etwas nicht Marktkonformes gemacht wird...
War ja eine ziemliche Schnapsidee, dort einen Golfplatz zu bauen, wo es im Umkreis schon länger jede Menge gibt (Kirchham, Regau, Weyregg, Mondsee x 2, Bad Ischl, Ampflwang, Haag). Die meisten davon retten sich jedes Jahr irgendwie über die Runden.
Als der Platz geplant worden ist, war in den USA bereits eine große Golferkrise, auch die Industrie pfeift aufgrund der weltweiten Rückgänge aus den Löchern. Die Hausbank hat da mit der Kreditlinie einen großen Bock geschossen.
Genau so ist es! Als der Platz gebaut wurde war bereits ein absolutes Überangebot da! ….und die Hausbank? Naja, wird halt ausgebucht! Bei den kleinen Kreditnehmern holt man sich eh wieder einiges zurück...oder man Pfändet sie, aber wenn´s eine halblustige GmbH zerreißt haftet sicher niemand persönlich!