Sanatorium Rupp gerettet
ST. GEORGEN/ATTERGAU. Gestern Nachmittag wurde die Belegschaft des Sanatoriums Rupp in einer Betriebsversammlung über die Zukunft des Hauses informiert. Die Fortführung des insolventen Rehabilitationsheims wird von der im September gegründeten Rupp GmbH übernommen.
Dieser Vorgangsweise hat der Gläubigerausschuss zugestimmt. Das waren in diesem Fall die Bank Austria und die Gläubigerschutzverbände. Die neue Gesellschaft wurde am 16. September gegründet und gehört der Rupp Stiftung. Diese Stiftung ist auch Mehrheitseigentümerin des insolventen Sanatoriums. Die neue Firma wurde mit frischem Geld ausgestattet und sei damit in der Lage, den laufenden Betrieb mit rund 200 Betten fortzuführen, berichtet Firmenanwalt Peter Vogl.
Mitarbeiter bleiben an Bord
155 der 160 Mitarbeiter würden in die neue Gesellschaft wechseln, sagt Margit Schossleitner, Geschäftsführerin des Hauses. Fünf hätten die Pleite genutzt, um sich beruflich zu verändern. Die Belegschaft werde zu fast gleichen Konditionen von der neuen Gesellschaft übernommen. Schossleitner will einige Anpassungen vornehmen, aber "es soll keine Gewinner oder Verlierer geben".
Die alte Firmenhülle wird am Montag geschlossen. Gleichzeitig startet die neue Gesellschaft. Wie berichtet, war in der alten Firma der frühere Geschäftsführer als Minderheitsgesellschafter dabei. Weil er nicht aussteigen wollte, ist ein Investoreneinstieg gescheitert. Die Gesellschaft schlitterte in Folge in die Pleite. Die neue Konstellation sei nun "bereinigt vom feindlichen Minderheitsgesellschafter", sagt Anwalt Vogl.
Wie berichtet, läuft ein Schadenersatzverfahren gegen den pensionierten Geschäftsführer. Darüber hinaus ermittelt die Staatsanwaltschaft. Mit einer klaren Eigentümerstruktur könne nun die Investorensuche wieder vorangetrieben werden.
In den nächsten Wochen solle ein Geldgeber und Übernehmer gefunden werden. Denn der Gesellschaft fehlt die Finanzkraft zum Kauf der Liegenschaft. Derzeit ist das Areal in der Konkursmasse und vom Masseverwalter angemietet.
Auch für Investitionen ist der Einstieg eines Geldgebers nötig. Der Masseverwalter Gernot Doppelbauer berichtet, dass es mehrere Interessenten gebe.
Das Sanatorium ist der größte Ganzjahres-Arbeitgeber in St. Georgen im Attergau mit 63.000 Übernachtungen. Wichtigste Kunden sind die Sozialversicherungen, die Patienten zur Rehabilitation des Bewegungsapparates in das Kurheim schicken.
Unerwähnt geblieben im Artikel: Das Engagement von Pensionsversicherungsanstalt, den Gewerkschaften (gpa-djp und vida), die Arbeitsplätze zu erhalten