"Krise hin oder her, die Leute werden immer Bier trinken"
LINZ. Für Oberösterreichs Brauereien ist das Corona-Jahr ein Wechselbad der Gefühle.
Mit gemischten Gefühlen ziehen die Brauereien Zwischenbilanz zum heurigen Corona-Jahr. Während regionale Brauer ihre Absätze im Direktverkauf und Lebensmittelhandel steigern konnten, litten größere Braustätten, weil das Geschäft mit Wirten, Hotels und Veranstaltungen stark einbrach. Unter dem Strich werde der Gesamtumsatz von 1,4 Milliarden Euro in der Branche heuer nicht zu erreichen sein, sagt Sigi Menz, Obmann des heimischen Brauereiverbands.
In Oberösterreich ist die Stimmung ebenfalls zwiegespalten, wie ein Rundruf der OÖNachrichten ergab. Dass mit Grieskirchner Bier eine Traditionsbrauerei ein Sanierungsverfahren anmelden musste, löst in der Branche Bedauern aus. "Es gibt Mitbewerber, die zu kämpfen haben. Da willst du als Kollege fast gar nicht sagen, dass es dir gut geht", sagt Ewald Pöschko, Geschäftsführer der Braucommune Freistadt (Freistädter Bier). Das Unternehmen profitiere vom Hang der Kunden zu regionalem Gerstensaft und von der geringen Abhängigkeit von der Gastronomie. Ein Fünftel des Umsatzes von 20 Millionen Euro macht Freistädter mit Wirten, den Rest im Lebensmittelhandel. 120.000 Hektoliter Bier wurden im Vorjahr verkauft.
Engpass an Bierkisten
Ein Problem beschäftigt die Brauereien heuer besonders: der Engpass an Bierkisten. Weil bei Bierkistenproduzenten das Granulat knapp ist und Kunden Kisten daheim horten, können Brauereien weniger Flaschen abfüllen. Die Lieferzeiten für neue Kisten betrage drei bis vier Monate, sagt Pöschko.
Gleiches berichtet Peter Krammer von der Brauerei Hofstetten im Mühlviertel. "Wir kalkulieren bei den Kisten von Woche zu Woche." Die Brauerei forderte Kunden per Facebook auf, Leergut zurückzugeben. Hofstettner macht ein Drittel des Umsatzes von zwei Millionen Euro per Direktverkauf, ein Drittel im Handel und ein Drittel in der Gastronomie. Der Ausstoß im Jahr liegt bei rund 10.000 Hektoliter.
Von einer steigenden Nachfrage nach Flaschen und Kisten erzählt auch Hubert Stöhr, Geschäftsführer der Brauerei Eggenberg. "Krise hin oder her, die Leute werden immer Bier trinken." Eggenberger setzt in der Gastronomie mehr um als im Handel. Heuer sei es genau umgekehrt, sagt Stöhr. Im Unternehmen gab es drei Monate Kurzarbeit bis Ende Juni, der Jahresumsatz werde heuer den Vorjahreswert von 16 Millionen Euro unterschreiten. Eggenberger füllt jedes Jahr 100.000 Hektoliter ab.
Österreichs Marktführer, die Brau Union aus Linz, erwartet einen Umsatzrückgang in der Gastronomie von 20 Prozent. Der Handelsverkauf könne dies nicht kompensieren. Von einer Sprecherin heißt es auf OÖN-Anfrage, dass es Personalanpassungen gebe. Die Brau Union fordert außerdem erneut, die Biersteuer zu senken.
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Nur jammern können die,und die lezten 30 Jahre haben sie sich einen Goldhaufen verdient.Jezt heißt es das angesparte in die Hand nehmen aber wahrscheinlich haben sich die Manager Königlich entlohnen lassen.
Lieber sich ein Bierchen mehr genehmigen als sich vom Corona Wahnsinn anstecken zu lassen.... 😉
Da gibt es zum einen das sogenannte Maurerbier ein Massenbier wo die Kiste um 9,90 manchmal schon zu haben ist und die Bier Spezalitäten von Trumer, Hirter und einige andere welche dann das doppelte Kosten. Das eine wird quasi für den großen Durst oder z.B. bei den FPÖ Wahlveranstaltungen hinuntergeleert hingegen das andere zum Speisen oder beim gepflegtenPlaudern getrunken. Beides hat seine Berechtigung ich hoffe aber daß es noch sehr lange die kleineren Brauereien geben wird denn nur dort wird auch edles Bier gebraut.
wegen einer Palette (40 Kisten) was einer normalen Haushaltsmenge entspricht wird die Brauerei wohl keinen Engpass haben, es findet ohnehin ein rascher Austausch statt
40 Kisten = normale Haushaltsmenge!?? 🤔
gut Ich sollte erwähnen das mein Schwager in d Brauerei arbeitet und es einfacher ist eine Palette abzuladen womit Ich dann die ganze Siedlung versorge
Aber dafür jammern: "Keinen Platz für den Gelben Sack"!
den brauche Ich zum reinkotzen
Es wird doch immer weniger Bier getrunken, das ist Realität.
Der reine Bierkonsum mag sinken. Dafür steigt die Nachfrage an Radler und alkoholfreien Bieren.
Ich denke unterm Strich steigt die Nachfrage, wenngleich sie nicht mehr mit einfachen Bier zu befriedigen ist.
Was hier als "einfaches" Bier bezeichnet wird sind die Sorten mit (meist) zwischen 4,9 und 5,5 vol-% Alkohol. Bockbier hat übers Jahr gesehen nur einen geringen Anteil.
Radler und Alkoholfreies fällt unter die Gruppe "Fake-Bier"!