Künstliche Muskeln für die Linzer Uni?
Die JKU angelt nach dem Rohrbacher Christoph Keplinger, der derzeit in Colorado die Robotik revolutioniert und Linz wissenschaftlich aufwerten würde.
Anfang des Jahres starb mit Siegfried Bauer einer der renommiertesten Wissenschafter der Johannes Kepler Universität. Jetzt könnte einer seiner Schüler, der gebürtige Rohrbacher Christoph Keplinger, sein Nachfolger werden. Rektor Meinhard Lukas bestätigt zwar, dass der Lehrstuhl des Physikers Bauer nachbesetzt wird, Details wolle und könne er aber nicht bekanntgeben. Dem Vernehmen nach setzt sich aber nicht nur Lukas dafür ein, den 34-jährigen Forscher zurück an seine Stammuni zu holen.
Keplinger ist laut Experten gerade dabei, die Robotik zu revolutionieren. Aus Kunststoff, Pflanzenöl und Elektroden werden künstliche Muskeln geformt, die bei Robotern zur Anwendung kommen. Dies eröffne ungeahnte Möglichkeiten in der Robotik. Die künstlichen Muskeln würden Roboter menschenähnlicher machen und könnten nicht zuletzt in der Medizin eingesetzt werden.
In Linz soll es Pläne geben, am Linz Institute for Technology (LIT) ein Zentrum für Physical Intelligence zu etablieren, das mit dem Institut für Künstliche Intelligenz von Sepp Hochreiter zusammenarbeiten könnte. Damit würde Linz mit einem Schlag wissenschaftlich nicht nur aufgewertet, sondern könnte im Bereich der Medizintechnik einen wichtigen Impuls bekommen. Denn Keplinger gilt nicht nur als hervorragender Physiker, er hat sich auch auf dem Gebiet der Material- und Ingenieurswissenschaften einen Namen gemacht und pflegt gute Kontakte zur Wirtschaft.
Roboter aus neuen Materialien lassen sich in vielen Bereichen einsetzen. Die JKU würde sich mit diesem Fachgebiet deutlich von den anderen Universitäten unterscheiden. Wahrscheinlich mehr als mit dem Thema "Cyber Security", bei dem allein in Österreich die Konkurrenz groß ist.
Weltweit gefragt
Das Engagement Keplingers wird freilich alles andere als einfach. Denn der junge Forscher hat sich an der University of Colorado Boulder bereits einen Namen gemacht, wird dort großzügig unterstützt und hat Zugang zu Venture Capital. Außerdem soll ihm ein Angebot der Max-Planck-Gesellschaft in Deutschland vorliegen.
Um Keplinger nach Linz holen zu können, bedarf es großer Anstrengungen und der bestmöglichen Infrastruktur. Ein Zentrum für Physical Intelligence bräuchte fünf Lehrstühle und zusätzliches Budget. Das werde ohne Förderung durch das Land nicht gehen, heißt es. Die Chancen dafür stehen nicht so schlecht. Zumindest wenn man bedenkt, dass Landeshauptmann Thomas Stelzer bei seiner Veranstaltung "Land der Möglichkeiten" im Linzer Musiktheater Keplinger als Gastredner engagiert hat. Stelzer sagt, dass das Land durchaus bereit sei, die Uni zu unterstützen, wenn sie Keplinger holen möchte. "Um das zu finanzieren, muss man interessierte Firmen an Bord holen. Aber es stimmt, die Uni braucht Leuchttürme wie Keplinger", sagt Stelzer.
Eine Chance hat man seinerzeit ausgelassen. Als Oberösterreich vor ein paar Jahren den Weltklasse-Wissenschafter Josef Penninger nach Linz holen hätte können, hat man zu lange gezaudert.
Konkurrenz über alles anstatt Synergien zu schaffen ... Schade eigentlich.
> Konkurrenz über alles anstatt Synergien zu schaffen
Achwas, der Zeitgeist schreit nach berühmten Namen zum Anhimmeln, die irgendwas tolles repräsentieren und mit denen sich Artikelberge schreiben lassen.
Der Mann ist schon im Land der Möglichkeiten und wird es sich dreimal überlegen auf eine Provinzuni wie die JKU zu wechseln.
Wie alt ist er schnell… Dörtes Shatterhands viele Aspekte, wenn er aber was von den lbizzanern höher, wird er genauer schauen.
Äußerst wichtig viel wichtiger als wieviel ist 1+1 oder wieviel 20 iger Scheine sind 100€ oder was kostet alles wenn steht sale - 20%
Wenn ihn die Wirtschaft will, soll ihn die Wirtschaft zahlen. Die sog. Universität in Linz sollte sich lieber um Universalität bemühen, von der sie Lichtjahre entfernt ist.
Trotz FHS setzen Unis alles darauf, dass die Maturanten wenigstens Handelsschul- und HTL-Können bekommen.
Obwohl in den letzten Jahren schon auch von weitergehenden Bestrebungen zu höten ist. Forschung bleibt ihr Gebiet.
Und dabei wird gerne auf die Qualität der Lehre vergessen.
Angeben kann man eher mit Forschungsschwerpunkten.