Oberösterreichs Landwirte brauchen mehr Saisonkräfte
LINZ. Sonst drohen Probleme mit weiteren Lieferverträgen mit Handel.
Das Gerangel um zusätzliche Saisonarbeitskräfte für die Landwirte ist voll im Gange. Solange für die Bauern nicht klar ist, ob sie mit zusätzlichen Arbeitskräften rechnen können, tun sie sich schwer, die Verträge mit dem Handel für das nächste Jahr zu unterschreiben, insbesondere, weil dieser 2021 mehr heimisches Obst und Gemüse in den Regalen haben will.
"Die Bauern zögern abzuschließen aus Angst, voraussichtlich zu wenig Arbeiter zu haben", sagt der Geschäftsführer des Verbands der Obst- und Gemüsebauern, Stefan Hamedinger. Ein großer regionaler Lebensmittelverarbeiter bestätigt das.
Oberösterreich hat sich klar positioniert. "Wir brauchen 500 zusätzliche Saisonarbeitskräfte, davon könnten 250 Asylwerber sein", sagt Hamedinger. In der vergangenen Saison 2020 konnte man auf ein Kontingent von 1164 in Oberösterreich (3046 in Österreich) zurückgreifen. "Wir wären schon heuer nicht ausgekommen, wenn die Obst- und Gemüseernte keinen Frostausfall gehabt hätte."
Auf Pendler angewiesen
Oberösterreich ist auf Arbeitskräfte aus EU-Drittstaaten angewiesen, weil Pendler aus angrenzenden süd- und osteuropäischen Ländern fehlen. Das Arbeitsministerium will laut bisher bekannten Verordnungsentwürfen die Kontingente nicht erhöhen und stattdessen auf das steigende Arbeitslosenpotenzial zurückgreifen.
Das könnte erhebliche Folgen für die oberösterreichischen Gemüsebauern und im Endeffekt für die Konsumenten haben, warnt Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger: "Es geht auch darum, die Selbstversorgung zumindest mit Obst und Gemüse in Oberösterreich sicherstellen zu können." Die Bauern könnten die ihnen angebotenen Verträge mit teilweisen Mengenerhöhungen nicht abschließen, weil die Frage der Saisoniers nicht geklärt ist.
Dem Einwand, dass die Landwirte nur billige und willige osteuropäische Arbeiter wollten und keine österreichischen Arbeitslosen, begegnet Hamedinger mit dem Verweis, dass man selbst bei 500.000 Arbeitslosen heuer keine geeigneten Kräfte für die volle Saison gefunden habe, die ganztags für 1400 Euro brutto sechs Tage die Woche auf dem Feld und in Obstplantagen arbeiten wollen.
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Ich finde es interessant dass immer wieder gefordert wird man möge Arbeitslose für solche Arbeiten einsetzen.
Mit Arbeitslosen meint man natürlich arme Leute die keinen Job haben.
Wer reich ist und vom Erbe lebt und deshalb keiner Arbeit nachgeht ist freilich ausgenommen.
So jemand ist dann auch nicht faul wenn er nichts arbeitet. Nur wer auf das Arbeitslosengeld angewiesen ist um seine Familie zu ernähren, der ist faul.
Wohlstand für alle wird es niemals geben. Denn jede Gesellschaft braucht arme Menschen für die Drecksarbeit.
Ob Sklaven, Leibeigene, Knechte oder Saisonarbeiter. Es hat sich nicht viel geändert für diese Menschen. Nur nennt man sie heute anders.
"Es geht auch darum, die Selbstversorgung zumindest mit Obst und Gemüse in Oberösterreich sicherstellen zu können."
Seltsame Form der "Selbstversorgung", die von ausländischen Hilfskräften abhängig ist. Vielleicht sollte man den Begriff neu definieren?
"Dem Einwand, dass die Landwirte nur billige und willige osteuropäische Arbeiter wollten und keine österreichischen Arbeitslosen, begegnet Hamedinger mit dem Verweis, dass man selbst bei 500.000 Arbeitslosen heuer keine geeigneten Kräfte für die volle Saison gefunden habe, die ganztags für 1400 Euro brutto sechs Tage die Woche auf dem Feld und in Obstplantagen arbeiten wollen."
Keine geeigneten Kräfte gefunden? Liegt es also an den Bewerbern?
Und ich dachte schon es liegt an den lächerlichen 1400€ brutto.
Ich glaube selbst für 1400€ netto würde es (zu recht) schwierig sein Leute zu finden.
Und kommt mir jetzt nicht mit "dann wäre das Gemüse so teuer". Vielleicht sollte der Handel einfach weniger einstreifen?
Herr Hamedinger nahm es mit Fakten noch nie so genau
Bei unserer extrem geringen Arbeitslosigkeit wird auch bald die Gemüseproduktion zur Gänze ins Ausland abwandern. In Südspanien arbeiten nämlich die Asylanten aus Afrika für € 1.50 / Stunde. Der Transport kostet auch nichts, denn das Klima ist immer noch nicht genug beschädigt. Wir sind insgesamt gerade dabei unsere österreichische Landwirtschaft der ausländischen Obst- und Gemüseproduktion, der ausländischen Massentierhaltung usw. zu opfern. Wir werden damit unseren Selbstversorgungsgrad bei Lebensmittel weiter reduzieren und die ausländische Lebensmittel-Industrie kommt ihrem Ziel wieder ein weiteres Stück näher. Als Ausgleich erhöht die Regierung halt einfach weiter die Steuern. ( Autos, Nova usw.)
Die geiz ist geil Mentalität der Österreicher ist daran Schuld!
zB. Beim Hofer wird das billige Holländische Gemüse gerade so weggeräumt das ist ja so gut und frisch
Wo es her kommt fragt keiner billig und gut
Ich gebe den Konsumenten nur bedingt die Schuld.
Wer hat wirklich den Nerv sich bei jedem Produkt zu informieren wo es her kommt und wie es angebaut wird?
Jedes Produkt vor dem Kauf umdrehen, Herkunftsland ablesen, Haltbarkeitsdatum ablesen, Inhaltsstoffe ablesen, Nährwerte ablesen...
Ich kann es verstehen dass viele Leute einfach keinen Bock mehr haben.
Daher sehe ich viel mehr die Verantwortung bei der Politik und der Wirtschaft.
Und der Handel streift im übrigen mehr als genug Geld ein. Ein höherer Lohn für die Arbeiter könnte auch ohne höhere Verkaufspreise möglich sein.
Man braucht sich nur mal zu informieren welche Vermögen die Hofer Brüder, die Billa Erben, die Schlecker Erben usw. angehäuft haben. Es ist einfach die Spanne zu hoch.
Regionale Direktvermarktung durch die Produzenten wäre eine Möglichkeit. Leider sind diese Bauernmärkte aber oftmals unverschämt teuer, weil der Verkäufer wissen das es bezahlt wird.
Sklavenhandel 202x
"ganztags für 1400 Euro brutto sechs Tage die Woche auf dem Feld und in Obstplantagen arbeiten wollen." Das ist der Punkt. Das ist keine Bezahlung und davon kann niemand in Österreich leben. Und dann das so hinstellen als wären alle österreichischen Arbeiter zu faul ist eine Frechheit Wenn unsere gierigen Agrar-Barone anständig bezahlen würden und nicht alles in die eigene Tasche stecken würden sie auch keine Probleme haben Arbeiter zu finden.
zu faul würde Ich nicht sagen, aber wenn man fürs nix tun fast so viel bekommt und man kann scheinbar doch davon leben wo ist dann der Hund begraben?
wenn nach zB innerhalb eines Jahres vermittelte Jobs abgelehnt werden würde Ich 50% streichen als Motivationsschub sozusagen
Verstehe ich das richtig?
Man soll also die Arbeitslosen durch eine Reduktion des Arbeitslosengeldes in eine finanzielle Notlage bringen um sie so zu nötigen für einen Apfel und ein Ei Schwerarbeit zu leisten um nicht zu verhungern?
Thorsten, sie haben von der österreichischen Landwirtschaft einfach keine Ahnung.
Die Kleinstrukturiertheit unserer Landwirtschaft hat mit Agrar Baronen nichts zu tun.
Das mag für den Mühlviertler Kuhbauern gelten oder für die Ischler Bergbauern... bei den Bauern um die es hier geht ist es einfach nicht wahr.
Thorsten - glaub auch nicht das bei 2000 E/ Brutto viele finden wirst ! In meiner Gegend gibt es einen Biobeeren Erzeuger -der verkauft seine Beeren hauptsächlich ab Hof !! Das hat seinen Grund- der örtliche Konditor / Eissalon bekommt die normalen Beeren billiger eingefroren Made in Serbia -als er seine Beeren zum Selberpflücken verkauft !! Sie wollen den mitlesen hier weissmachen das die gierigen Agrarbarone mehr zahlen sollen - bei einer Konkurrenz die 300-400 Euro zahlt !! Habens schon mal irrgent ein Marmeladeglas gesehen -wo oben steht- Früche aus Österreich - !!
Dann fragen sie mal die "Agrarbarone", wer den Preis, den die "Agrarbarone" bekommen, vorgibt!
Die 3 großen Handelsketten sind dies u solange der (Großteil der) österreichischen Konsumenten nach Preis u nicht nach Herkunft kauft, müssen unsere "Agrarbarone" mit spanischen, holländischen, südosteuropäischen Produzenten konkurrieren.
Und die Frachtkosten aus diesen Ländern sind so gering, dass diese beim Endpreis nicht ins Gewicht fallen.
Dann sollten sich die Bauern genauso wie es der Handel tut organisieren.
Den nächsten ausbeuten weil man selbst ausgebeutet wird kann ja auch nicht die Lösung sein.
Danke für die Fakten:
1.600.- Monatsbrutto bei einer 6-Tage-Woche.
Ganz klar, dass man dafür keine Österreicher findet-
Sorry - habe mich verschrieben- 1400.- sind es!
«Heuer keine Arbeitslosen gefunden, die arbeiten wollen»
Das ist bei einer Arbeislosenrate von im Schnitt 10% doch erstaunlich?
https://www.nachrichten.at/wirtschaft/die-konsumenten-muessen-2021-die-wirtschaft-retten;art15,3333570
(Ohne arbeitslose Kurzarbeiter)
Was ist daran erstaunlich dass man keinen findet der für 1400€ Brutto sechs Tage die Woche arbeiten will?
Nicht jeder Arbeitslose ist ein Hilfsarbeiter. Es gibt auch ausreichend qualifiziertes Personal welches (vorübergehend) arbeitslos werden kann.
Wollen Sie eine Krankenschwester, einen Programmierer oder einen KFZ-Mechaniker zum Erdbeerpflücken aufs Feld schicken, nur weil er oder sie gerade keinen Job hat?
die werden sie auch kriegen
Koste was es wolle
Vielleicht könnte man ja alle zugewanderten Ingenieure und Doktoren umschulen. Der Islam wird das doch nicht verhindern?
@ANALPHABET,
die sind doch alle überqualifiziert.
FAI1..... eventuell sollten manche Landwirte statt Gurkerl/Spargel etc.
Raketenantriebe oder Uran-Saat anbauen - dann wäre doch das Problem
der Überqualifizierung gelöst - oder?
Das mit der Intelligenz, das is halt so a Sache, nicht wahr Herr ANALPHABET.....??
Ich glaube, Sie haben lediglich Ihren Ironie-Detektor nachlässig justiert. Wenn Analphabet noch die Raketentechniker erwähnt hätte, hätte das evtl. geholfen?