Name: Sarah Rose Grieshofer
Alter: 16
Schule: Europagymnasium Baumgartenberg
Klasse: 6B
Was bleibt eigentlich noch geheim, wenn man ins Internet geht? Die Antwort ist: so gut wie Nichts. So gut wie Nichts bleibt mehr verborgen. Nicht einmal die Anzahl der Geräte eines Haushalts, die mit dem Internet verbunden sind oder welches Geschlecht der User besitzt. Der Browserverlauf gibt Versandanbietern wie Amazon Information über das Kaufverhalten der Menschen und somit können durch diese Information geschickt Werbungen für die jeweiligen Produkte angezeigt werden, von denen Amazon glaubt, sie könnten einen am Meisten zum Kauf anregen. Eine geschickte Verkaufsstrategie, die heutzutage in unserer "modernen" Welt jedoch leider keine Seltenheit mehr ist. Überwachung ist in den letzten Jahren immer mehr ein Teil der Normalität geworden, und wenn totale Überwachung schlussendlich zum Alltag wird, was bleibt dann noch geheim?
Sicherlich nicht die peinlichen Twitter-Chats von vor fünf Jahren, die vielleicht damals lustig waren, von denen man aber jetzt nur noch vor Entsetzen und peinlicher Berührung zusammenzuckt. Denn "Was im Internet landet, das bleibt auch im Internet", so lautet die Wahrheit hinter dem vermeintlichen "Löschbutton". Alles wäre gelöscht und man müsse sich keine Sorgen mehr machen. Doch wie kommt es dann dazu, dass wenn man tief genug in die endlosen tiefen des Internets gräbt, man auf private Chatverläufe von vor Jahren deaktivierter oder gelöschter Accounts trifft?
Natürlich wird jedoch von Twitter angegeben, man hätte nichts von all dem gewusst und man wolle sich das "Problem näher ansehen". Und ein weiteres Mal beweist dieser "Skandal" nur, wie wenig man sich eigentlich auf den "Löschbutton" verlassen kann. Doch nur wenige Leute wissen über solche Gefahren bescheid, was einer der Gründe dafür ist, dass Internetseiten wie Twitter nur relativ wenig (im Vergleich zu Facebook) ihrer Attraktivität einbüßen müssen. Und genau hier liegt das Problem. Die Leute müssen sich der stätigen und immerwährenden Überwachung im Internet stellen und beginnen, zu überlegen, bevor sie etwas privates oder persönliches mit anderen Usern im Internet teilen und sich zu fragen beginnen, ob es wirklich notwendig ist.
Doch warum soll es schlecht sein, für einen persönlich angepasste Werbung zu erhalten? Ist es nicht praktisch, nicht erst nach dem perfektem Produkt suchen zu müssen? Es ist schwer, hierzu eine gutes Argument zu finden, welches das Gegenteil beweist. Allerdings ist es um einiges klarer Mithilfe eines Beispiels. Stellt man sich eine Zukunft vor, in der man nur interessenbasierte Werbungen oder Anzeigen bekommt, in denen nur Informationen stehen, die auch wirklich mit dem Konsumverhalten der jeweiligen Person zusammenpassen, wie viele Unmengen an Geld man für genau diese Produkte ausgeben würde und wie eintönig die durch das Internet gewonnene Sicht auf die Welt sein würde. Jegliche Information über einen selbst würde für jeden zugänglich sein, der das nötige Hacker-knowhow besäße. Erpressung würden um ein Vielfaches leichter werde. Aber auch von der menschlichen Art des bewussten Denkens würde man sich weiter weg entwickeln wenn Algorithmen, die durch die von uns gegoogelten Daten Informationen sammeln, für einen individuell das Leben zurechtzuschneiden beginnen.