Schleimer und Blender sind nicht auszurotten
Burgtheater: Barbara Frey bringt in Molières "Tartuffe" sowohl die Sprache als auch die Zeitlosigkeit dieser Komödie zum Leuchten
Regisseurin Barbara Frey braucht weder Getue noch pompöse Räume. Sie destilliert die Klassiker der Theaterliteratur so lange, bis sie jeden etwas angehen. Freys Schnörkellosigkeit gerät erst recht zum Glücksfall, wenn die Schweizerin wie am Sonntag bei der Burgtheater-Premiere von Molières berühmtem "Tartuffe" ein Ensemble anleitet, in dem nicht nur jeder weiß, wovon er und sie spricht, sondern die geschmeidigen Verse messerscharf durch den Raum zischen.