Michael Köhlmeiers „Die Verdorbenen“: Denn sie wissen nicht, was sie einander antun
In seinem neuen Roman beleuchtet Schriftsteller Michael Köhlmeier eine bizarre Dreiecksbeziehung und beweist wieder einmal seine Meisterschaft im großen Erzählen
Michael Köhlmeier kennt die soziale Welt, in der er die Figuren seines neuen Romans „Die Verdorbenen“ durch ihr Leben stolpern lässt: Marburgs progressive Studentenszene der Siebzigerjahre. In den Hörsälen verkünden marxistische Visionäre selbstbewusst eine klassenlose Zukunft. Aber hinter den rhetorischen Fassaden schleudert es eine orientierungslose Generation durch ein gespenstisch freies Alltagsleben.