"Spaziergänger"-Kolumne: Der Fraß
Was für ein Fraß!“, rief jüngst mein Freund Horst beim gemeinsamen Kicken-Fernsehen. Als ließ’ er seine Hand eine Zorn-Empfindung auf Italienisch tanzen, wischte er die Box des radelnden Speise-Zulieferers auf den Boden und die öligen Pommes verstreuten sich auf dem optisch sehr ähnlichen Stabparkett.
Da fiel mir auf, der Fraß gehört zu jenen Begrifflichkeiten, die ihren Namen ihrer primären Tätigkeit verdanken. Das verbindet ihn mit dem Seidenspinner oder dem Mauersegler und erst recht mit dem Warmduscher. Natürlich ist der Fraß weder Mensch noch Tier. Außerdem waltet seine Kraft nur dort, wo gefressen wird – seine Unersättlichkeit lebt er im Verborgenen aus.
