Aus der Gruft in den Frühling
Die Empfehlung von Sehenswürdigkeiten ist eine heikle Sache – nicht nur wegen der großen Auswahl in Wien.
Vielmehr, weil es im Auge des Betrachters liegt, was man als sehenswert wahrnimmt und was nicht. Ich zum Beispiel habe in all den Jahren bis heute nicht das Bedürfnis verspürt, in die Kapuzinergruft zu gehen. Den Verdacht, mir könnte es schlicht an der für diese Stadt so unerlässlichen morbiden Hingabe zur Vergänglichkeit mangeln, sehe ich aber schon in meiner Herkunft widerlegt: Schließlich bin ich in Garsten gleich beim Friedhof und im langen Schatten des in eine Strafanstalt umgewandelten