Anna Baar: Literatur ist ihre Rettung
"Nennen Sie mich naiv, aber ich glaube stur: Literatur kann retten – und nicht als Unterhaltung, sondern indem sie hilft, das Hässliche zu benennen", sagte Schriftstellerin Anna Baar heuer im Juni in ihrer Rede zur Eröffnung des Bachmann-Preises in Klagenfurt.
Ihre scharfsinnige Analyse von Leistungsgesellschaft und Fortschrittshysterie wurde viel beachtet. Nun erhält die 49-Jährige den Großen Österreichischen Staatspreis, wie Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) gestern bekannt gab.
Schreiben bedeutete auch in Anna Baars Kindheit eine Rettung. Sie wurde in Zagreb geboren und wuchs bis zum vierten Lebensjahr in Wien auf, bevor die Familie nach Klagenfurt, die Heimatstadt ihres Vaters, übersiedelte. Die Mutter stammte aus Kroatien und arbeitete