Kim de l’Horizon: Wow
Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet: Ausgerechnet das so experimentelle wie sprachmächtige "Blutbuch" von Kim de l’Horizon wurde am Montag mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet und damit zum "Roman des Jahres" gekürt.
Genauso außergewöhnlich wie der Debütroman ist auch Kim de l’Horizon, eine Person, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlt. Bei der Preisverleihung im altehrwürdigen Frankfurter Rathaus kam de l’Horizon mit Schnurrbart, Schminke und Schmuck auf die Bühne und brachte mit einem Wort die allgemeine Stimmung auf den Punkt: "Wow!" Den Preis widmete de l’Horizon den Frauen im Iran für ihren Kampf um Gleichberechtigung – und rasierte sich prompt auf der Bühne die Haare ab.