Ex-Spion Bittman in den USA gestorben
PRAG/WIEN. Der ehemalige tschechoslowakische Spion Ladislav Bittman, der eine zentrale Rolle in der Geheimdienstaffäre um den verstorbenen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk (SPÖ) gespielt haben soll, ist tot.
Bittman sei am Dienstag 87-jährig in Rockport (US-Staat Massachusetts) gestorben, berichtete die tschechische Tageszeitung "Lidove noviny" (Wochenendausgabe) unter Berufung auf einen ehemaligen Kollegen.
Der Name Bittmans hatte vor zwei Jahrzehnten für Schlagzeilen in Österreich gesorgt, als die angebliche Zusammenarbeit Zilks mit dem tschechoslowakischen Geheimdienst StB publik wurde. Bittman war in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre unter diplomatischer Deckung auf der tschechoslowakischen Botschaft in Wien tätig. Laut früheren Berichten der tschechischen Wochenzeitschrift "Tyden" soll er einer der Führungsoffiziere von Zilk gewesen sein.
Kurz nach der Invasion des Warschauer Paktes auf die Tschechoslowakei 1968 floh Bittman in die Bundesrepublik Deutschland und anschließend in die USA, wo er dann bis zu seinem Tod lebte.