Amtsleiter aus dem Innviertel soll für sexuellen Missbrauch bezahlt haben: Anklageerhebung in Vorbereitung
BEZIRK BRAUNAU. Seit rund einem Jahr sitzt ein Amtsleiter einer Gemeinde aus dem Bezirk Braunau in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft.
Gegen den 58-Jährigen wird, wie berichtet, unter anderem wegen des Verbrechens des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen als Bestimmungstäter ermittelt.
Der Innviertler soll für Livestreams, in denen Kinder auf den Philippinen nach seiner ganz persönlichen Anleitung sexuell missbraucht wurden, bezahlt haben. Vor etwas mehr als einem Monat langte der Abschlussbericht des Landeskriminalamts bei der Staatsanwaltschaft Ried ein.
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Im Zuge der aufwändig geführten Ermittlungen wurden zahlreiche Datenträger ausgewertet. Ob auf diesen Hinweise auf weitere Verbrechen gefunden wurden, könnte demnächst bekannt gegeben werden. "Die Anklage ist in Vorbereitung", sagt Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried. Mehr Details waren auf Anfrage nicht zu erfahren.
Das laufende Verfahren hat auch für die Gemeinde im Bezirk Braunau Auswirkungen. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil kann die Position des Amtsleiters nicht nachbesetzt werden.
Ein ähnlicher Fall wurde im Juni am Landesgericht Ried verhandelt. Ein 54-Jähriger hatte ebenfalls mit einem Netzwerk zur sexuellen Ausbeutung von Kindern auf den Philippinen regen Kontakt. Er bot für eine Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens 8000 Pesos (umgerechnet rund 127 Euro) an. Er wurde zu vier Jahren Haft verurteilt.