Erinnerungen an die Flut 2013: "Hier wollte ich alt werden und die Kinder großziehen"
KRONSTORF/ENGHAGEN. Ständige Angst vor einem erneuten Hochwasser, feuchte Wände, kaputte Häuser: Seit 2013 wurden insgesamt 129 Familien abgesiedelt. Für die Betroffenen ist die Entscheidung, ob sie ihr Zuhause zurücklassen sollen, schwierig.
In einer Zille des Nachbarn ruderte Julia Müller zu ihrem Haus in Enghagen im Gemeindegebiet von Enns. Durch das Küchenfenster im ersten Stock kletterte sie in ihr Zuhause, in dem sie jahrelang mit ihrem Mann und ihrer damals ein Jahr alten Tochter gelebt hat. Nun stand das Wasser zentimeterhoch im ersten Stock, vom Erdgeschoß selbst war nichts mehr zu sehen. Eine graubraune Suppe, eine Mischung aus Schlamm und dreckigem Wasser, die in jede Ritze kroch, hatte die Hälfte des Hauses verschluckt.