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Zivile Jagd nach den "schweren Jungs"

Von Gerhild Niedoba, 11. September 2024, 17:29 Uhr
Jagd in Zivil nach den "schweren Jungs"
Die speziell geschulten Kriminalbeamten unterstützen ihre Kollegen durch Observationen und verdeckte Ermittlungen. (vowe) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. 20 Jahre EGS: Die schnelle "Einsatzgruppe Schwerpunktkriminalität" hat bisher 9295 Verdächtige festgenommen.

Es war eine professionelle Einbrecherbande, die im Jahr 2021 zwei Monate lang im Raum Oberösterreich und Salzburg die Einsatzkräfte in Atem hielt. Die vier kosovarischen Staatsbürger hatten es bei ihren nächtlichen Touren auf Supermarktfilialen und Büros abgesehen. Um an das Geld in den dort aufgestellten Tresoren zu kommen, gingen sie äußerst rabiat vor, weder Türen noch Mauern waren ein Hindernis für das Quartett.

In Zivil unterwegs

In Fällen wie diesen steht die Einsatzgruppe Schwerpunktkriminalität (EGS) ihren Kollegen unterstützend zur Seite: Seit genau 20 Jahren sind die speziell geschulten Kriminalbeamten, die meist in Zivil agieren, um unerkannt zu bleiben, in ganz Österreich im Einsatz. "Sie bieten eine flexible Hilfe für ihre Kollegen vor Ort. "Das war damals ein völlig neuer Ansatz", sagte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl gestern bei einem Medientermin anlässlich des Jubiläums. Die Einsatzgruppen seien damals aufgrund der vermehrt auftretenden internationalen Tätergruppen nötig geworden.

Alleine in Oberösterreich hat die EGS seither 9295 Verdächtige festgenommen. "Dabei hat es nicht einmal eine Schussabgabe und auch kaum Verletzte gegeben" sagt Pilsl, "obwohl es sich dabei oft um sehr schwere Jungs gehandelt hat". Die Einsatzkräfte würden "besonnen", aber auch "sehr konsequent" einschreiten. Der Taser sei eines der wichtigsten Hilfsmittel seit Beginn.

Die Kriminalbeamten müssen vor ihrem Einsatz zusätzliche Spezialausbildungen durchlaufen. Dazu zählen neben einer speziellen Schieß- und Einsatzschulung auch ein gezieltes Fahr- und Observationstraining (z.B. GPS-Ortung, Videoüberwachung) sowie die Absolvierung von Sportleistungstests. Auch Seminare zur Personen- und Kfz-Fahndung, Gesichts- und Dokumentenerkennung oder Tatortarbeit müssen besucht werden.

Seit Bestehen gingen landesweit 140 Personen durch das Programm, aktuell sind 40 Beamte (darunter vier Frauen) dabei. Ein Teil bleibt fix, andere sind nur zwei, drei Jahre Teil der Gruppe, sagte Landeskriminalamtsleiter Gottfried Mitterlehner, der seit Beginn einer der Hauptverantwortlichen ist. Das Team müsse rund um die Uhr erreichbar sein.

Keine Konkurrenz für Cobra

Mit Vorermittlungen, verdeckter Aufklärung, Observation und Zugriffen unterstützen die EGS-Beamten die regulären Polizeieinheiten. Hier gebe es nichts Arbeitsteiliges, alles gehe Hand in Hand, oft werde auch improvisiert. Im Laufe der vergangenen 20 Jahre hätten sich die Einsatzgebiete geändert: Ursprünglich für die Bereiche der Straßenkriminalität im Einsatz (Suchtmittelerhebungen, Trick- und Taschendiebstähle), habe sich die EGS laut Pilsl mittlerweile zur "richtigen, operativen Einsatzeinheit für schwerere Kriminalität" entwickelt. "Die EGS", sagte Mitterlehner, "war auch nie eine Konkurrenz für andere Einheiten wie etwa die Cobra, es sollte immer eine Ergänzung sein". Verändert habe sich im Laufe der Zeit auch das Aggressionspotenzial der Täter, auch würden diese heutzutage häufiger eine Waffe benützen.

Unverändert seien die Tätergruppen, oft handle es sich nach wie vor um Reisende aus Osteuropa. Dass die angekündigten vermehrten Kontrollen und Zurückweisungen an den deutschen Grenzen die EGS-Kollegen stark beschäftigen werden, glaubt Pilsl nicht. "Ohne rechtliche Verfahren wären diese Zurückweisungen ohnehin nicht möglich". 

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Autorin
Gerhild Niedoba
stv. Leiterin Regionalressort
Gerhild Niedoba

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