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Er hätte ein Weltstar werden können

Von Erik Famler, 05. März 2020, 00:04 Uhr
Er hätte ein Weltstar werden können Franz Kalchmair (1939–2020) aus thalheim bei wels Von Erik Famler
Franz Kalchmair verstarb 80-jährig.

Landwirt und Opernsänger Franz Kalchmair aus Thalheim verstarb im Februar 2020.

Reich beschenkt mit Talenten hat er diese voll entfaltet – zur Freude seiner Mitwelt. Der Landwirt und Opernsänger Franz Kalchmair verstarb im Februar 2020. Seine musikalische Begabung zeigte sich erstmals bei den Florianer Sängerknaben, die er ab 1949 besuchte. Doch der Sohn eines Landwirts aus Thalheim absolvierte in der Brauerei Zipf zunächst eine Lehre. Es folgte ein Abschluss in der Landwirtschaftsschule Lambach, parallel dazu begann er seine Opern- und Gesangsausbildung am Brucknerkonservatorium in Linz. Zum Studienabschluss gratulierte sein Professor mit den Worten: "Du bist ein geborener Solist."

Ein erstes Engagement nach Stuttgart schlug er aus. Seine Stimme und seine Hochbegabung hätten eine Weltkarriere erlaubt, aber ihm waren Oberösterreich und sein Gutshof genauso wichtig wie die Bühne. 1964 heiratete Franz seine Ilse und entfaltete sich als Landwirt. Seine künstlerische Seite lebte er bei Gastspielen in Baden, Schönbrunn, Mörbisch und Wien aus.

Gemeinsam mit Walter Rescheneder war Kalchmair Mitbegründer der Welser Silvesterkonzerte. Rescheneder war es auch, der den Landestheaterintendanten zu einer Vorstellung ins Theater Greif eingeladen hatte. In der Folge erhielt Franz Kalchmair sofort ein festes Engagement. Zugleich sang er Gastrollen in mehreren europäischen Ländern, verkörperte Hauptrollen und Titelpartien. Seine außergewöhnliche Begabung gab er an Gesangsschüler weiter.

"Mein Vater hatte ein hochsensibles Gehör, interpretierte stilistisch intuitiv richtig. Meine Brüder und ich haben je zwei Instrumente gelernt. Der Papa sagte immer, Klavier spielen ist wie das Abc lernen. Das gehört einfach zum Leben dazu", erinnert sich Tochter Ulli.

Als Franz Kalchmair am Grazer Opernhaus engagiert war, reiste der damalige Staatsoperndirektor Ioan Holender nach Graz, um ihn anzuhören. "Aber als Holender erfuhr, dass Franz Mitte 50 war, wurde es nichts mit einem Staatsopernvertrag", schildert Ilse Kalchmair.

In Thalheim nahm man den Opernsänger als gesellig und bodenständig wahr. Die Konzertreihe "Kunst im Gwölb" in seinem Bauernhof wurde weit über Thalheims Grenzen hinaus ein Begriff. Auch als Kalchmair an Parkinson erkrankte, blieb er öffentlich präsent. Nicht zuletzt trauert um Kalchmair sein guter Freund, der international gefeierte Tenor Piotr Beczala: "Es ist sehr, sehr traurig. Maestro Nello Santi, Mirella Freni und nun Franz Kalchmair sind gestorben – ich bin sehr betrübt darüber."

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Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
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