Suche nach Roland D.: Fehlalarme in Wels und im Burgenland
OBERPULLENDORF/WELS/ALTENFELDEN. Die großangelegte Suche nach dem 56-jährigen Oberösterreicher läuft weiter.
Der Artikel wurde zuletzt um 21:02 Uhr aktualisiert.
Auch am dritten Tag nach dem Amoklauf mit zwei Toten im Mühlviertel gibt es keine Spur von Roland D.. Die Fahndung dauerte in den späten Abendstunden des Mittwochs weiter an, hieß es seitens der Polizei auf OÖN-Anfrage. Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung sind im Laufe des Tages bundesweit bei der Polizei eingegangen, einer davon führte etwa im Bezirk Oberpullendorf zu einem Großeinsatz der Polizei. Es habe einen Hinweis aus der Bevölkerung gegeben, dem gehe man nun nach, bestätigte David Furtner von der Polizei Oberösterreich in den Mittagsstunden. Am Nachmittag wurde der Einsatz beendet, gefunden wurde der Mordverdächtige nicht. "Wir haben den Hinweis, der eingegangen ist, überprüft, er war negativ", sagte dazu der Burgenländische Polizeisprecher Helmut Marban im OÖN-Gespräch.
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Europäischer Haftbefehl erlassen
Ähnliche Einsätze habe es am Mittwoch in ganz Österreich gegeben. Auch im Klinikum Wels wollte ein Zeuge den Gesuchten um die Mittagszeit gesichtet haben, schwer bewaffnete Polizisten umstellten daraufhin das Gebäude. Eine Überprüfung ergab, dass es sich auch hierbei um einen falschen Alarm gehandelt hatte. Die großangelegte Suche nach dem 56-jährigen Oberösterreicher läuft daher weiter. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft auch einen Europäischen Haftbefehl erlassen. "Es langen Immer wieder Hinweise bei uns ein, denen wir natürlich nachgehen. Deshalb kann es im gesamten Bundesgebiet immer wieder zu Einsätzen kommen", informierte die Pressestelle der Polizei.
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Montagfrüh soll D. in Altenfelden im Bezirk Rohrbach in Oberösterreich den Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau zunächst mit einer Faustfeuerwaffe angeschossen und dann den flüchtenden Verletzten mit einem Kopfschuss aus einer Langwaffe getötet haben. Anschließend habe er einen 64-jährigen ehemaligen Jagdleiter und pensionierten Polizeibeamten mit einem gezielten Kopfschuss in Arnreit umgebracht, so die Ermittler. Hintergrund der Tat dürften Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Jagd sein. Die beiden Getöteten hatten D. unter anderem. wegen unzulässiger Lockfütterung bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.
Video: Polizeisprecher David Furtner sprach zu Mittag über den aktuellen Ermittlungsstand
"Sehr, sehr gefährlich"
Die Polizei schätzt den Täter, der strafrechtlich bisher nicht in Erscheinung getreten ist, als "sehr, sehr gefährlich" ein, er dürfte zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe - die er legal besitzt - bei sich tragen. Bei Sichtung solle man unbedingt den Notruf wählen und nicht selber Kontakt mit ihm aufnehmen, so die Empfehlung. Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen Haftbefehl wegen des Verdachts des zweifachen Mordes erlassen.
50 Personen aus dem Umfeld des Mannes erhalten Personenschutz, zu den Details gibt sich die Polizei bedeckt. Nur so viel: Der Kreis sei nicht mehr erweitert worden. Die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach, die am Tattag sicherheitshalber abgeriegelt worden war, hat mittlerweile wieder normalen Parteienverkehr. Größere Veranstaltungen in der Region waren vorerst ohnehin nicht geplant, ein kleinerer Handwerksmarkt in Altenfelden wurde allerdings vorsorglich abgesagt.
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Drexler dürfte mit einem silbernen VW Caddy unterwegs sein. Damit flüchtete er nach den Taten in Altenfelden und Arnreit in Richtung Rohrbacher Straße (B127), dann verliert sich seine Spur. Seine Handys hat er nicht dabei, daher konnte man ihn auch nicht orten.
Weiter Ausnahmezustand im Bezirk Rohrbach
Man wisse weder, ob der Gesuchte noch lebt, noch ob er tot ist, hatte es am Vormittag bei der Polizei geheißen. Das bedeutete im Bezirk Rohrbach weiter Ausnahmezustand. Nach wie vor sind weit über 200 Einsatzkräfte vor Ort und suchen das Gebiet im Raum Altenfelden/Arnreit im Bezirk Rohrbach ab. Weil das Gelände teilweise sehr steil sei, gestalte sich das oft schwierig und gefährlich, hieß es.
Von der Cobra bis zu Streifenbeamten standen etliche Einheiten im Einsatz, unterstützt von der Polizeidiensthundeeinheit, mehreren Drohnen und einem Hubschrauber. Auch die Behörden im angrenzenden Ausland - Tschechien und Deutschland - seien informiert worden und fahnden nach dem Fluchtauto. Am Vormittag ging man im Burgenland einem Hinweis nach, ein Polizeieinsatz lief.
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