Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Remigration jetzt": Freiheitliche Jugend schockierte beim Stadtfest in Steyr

Von Gerald Winterleitner, 19. Juli 2024, 06:15 Uhr
Vor Stolz geschwellte Brust: Dieser Mann präsentiert am Stand der Freiheitlichen Jugend sein T-Shirt mit dem menschenverachtenden Slogan Rechtsextremer: "Remigration jetzt!"  Bild: privat

STEYR. Gäste hatten Stadtchef Vogl schon während der Feier aufmerksam gemacht. FP-Zöttl hat mit der rechtsextremen Kampfparole kein Problem.

Am Samstag wird es in Wien Proteste gegen den Aufmarsch der rechtsextremen "Identitären" geben, an dem auch Neonazis aus der Schweiz und Deutschland teilnehmen dürften. Die Gesellschaft soll sensibilisiert werden, ehe alle Dämme brechen und Rechtsextremismus wieder salonfähig wird. Zeit, um auch über ein Vorkommnis in Steyr zu berichten.

Schon während des Stadtfestes hatten entsetzte Besucher Bürgermeister Markus Vogl darauf hingewiesen: Am Stand der Freiheitlichen Jugend trug einer der Mitarbeiter unverblümt ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Remigration jetzt!" inklusive eines Flugzeugs, das wohl unerwünschte Ausländer, Asylwerber und "nicht assimilierte Staatsbürger" deportieren soll. Damit wird auf den menschenverachtenden "Masterplan Remigration" des Rechtsextremisten Martin Sellner, einst Sprecher der Identitären, Bezug genommen.

Vorerst keine Konsequenzen

Vogl konnte sich damals nicht aufraffen, zumindest mahnend einzuschreiten: Er habe keine Handhabe. Nach mehr als einer Woche Schockstarre der Steyrer SP kam von Katrin Auer, Kulturstadträtin und SP-Bezirksparteivorsitzende, doch eine scharfe Reaktion: "Es ist entsetzlich, dass sich Menschen mit Begriffen von klar rechtsextremer Konnotation mittlerweile öffentlich zeigen. Das Wort ‚Remigration‘ ist das Unwort des Jahres 2023." Es sei absolut inakzeptabel, wenn beim Stand der Freiheitlichen Jugend das T-Shirt mit dem rechtsextremen Slogan "Remigration jetzt!" zur Schau getragen und auf Facebook veröffentlicht werde. Schockiert war Auer auch, dass auf einem Posting sogar Stadträtin Evelyn Kattnigg und Gemeinderat David König mit dem Mann mit dem T-Shirt zu sehen waren. Stadtchef Vogl verurteile dieses Posting ebenso aufs Schärfste.

Konsequenzen hat dieser offen menschenverachtende Auftritt der Freiheitlichen beim Stadtfest, das ein Gemeinschaftsfest aller hier lebenden Menschen und der Gäste der Stadt sein soll, vorerst keine. SP-intern wurde dem Vernehmen nach zwar diskutiert, einen Ausschluss der Freiheitlichen Jugend vom nächstjährigen Stadtfest zu fordern – wie es für viele nun angebracht wäre –, zu diesem Schritt durchringen konnte sich die Steyrer SP allerdings nicht.

Kein Problem mit der von der extremen Rechten als Kampfbegriff für ethnische Säuberungen missbrauchten "Remigration" hat Helmut Zöttl, Vizebürgermeister und FP-Bezirksparteiobmann: "Das war 2023 Unwort des Jahres, aber nicht jetzt." Wo es Migration gebe, dort dürfe es auch Remigration geben.

mehr aus Steyr

Einkaufen, auch wenn das Geschäft geschlossen ist

Kreativ-Markt lädt zum Stöbern ein

Eine Frau soll für die VP das Bürgermeisteramt in Kirchdorf erobern

Tim Briedl erobert zwei Mal Gold im Wildwasser

Autor
Gerald Winterleitner
Lokalredakteur Steyr
Gerald Winterleitner
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen