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Wollte Ex-Freundin töten: Wiener Polizei musste auf 49-Jährigen schießen

Von nachrichten.at/apa, 01. Februar 2025, 12:18 Uhr
Polizei, Wien
Symbolbild Bild: APA/Georg Hochmuth

WIEN. Nur durch Schüsse hat die Polizei in Wien-Landstraße in der Nacht auf Samstag einen 49-jährigen Gefährder stoppen können

Nur durch Schüsse hat die Polizei in Wien-Landstraße in der Nacht auf Samstag einen 49-jährigen Gefährder stoppen können: Der mit einem Gewehr bewaffnete Mann hatte angekündigt, seine 53-jährige Ex-Freundin zu töten und sie an ihrer Wohnadresse aufgesucht. Im Hausflur kam es zur Konfrontation mit der Polizei. Als der Mann auf die Beamten zielte, gaben sie einen Schuss ab und riefen die WEGA. Die Sondereinheit feuerte in der Folge erneut auf ihn und konnte ihn dann festnehmen.

Nach den Drohungen des Mannes per Gegensprechanlage hatte die Frau von ihrer Wohnung in der Gerlgasse gegen Mitternacht einen verängstigten Notruf abgesetzt. Kräfte der Polizeiinspektion Juchgasse eilten daraufhin zu der Adresse. Im Stiegenhaus des Gebäudes begegnete ihnen bereits der mit einem Kleinkalibergewehr bewaffnete Österreicher. Der Mann zielte in der Folge auf die Beamtinnen und Beamten. "Sie haben zumindest einen Schuss auf ihn abgegeben, da sich die Situation für sie als lebensbedrohlich darstellte", erklärte Polizeisprecher Markus Dittrich gegenüber der APA. Daraufhin zogen sich die Streifenbeamten zurück, "um nicht in die Schusslinie des Mannes zu geraten", wie Dittrich erklärte. Während sich der bewaffnete Mann weiter im Stiegenhaus aufhielt, wurde die WEGA alarmiert.

Polizei-Sondereinheit rückte aus

Die Polizei-Sondereinheit rückte schließlich in die Nähe des 49-Jährigen vor und forderte ihn erneut lautstark auf, seine Waffe fallen zu lassen. Der Verdächtige weigerte sich jedoch vehement. Erst nach Zündung eines Knallkörpers sowie der Abgabe von mehreren Schüssen konnten die WEGA-Beamten ihn überwältigen, wobei sich der zumindest einmal getroffene Mann selbst zu diesem Zeitpunkt laut Polizei noch mit Schlägen wehrte, "sodass sie Körperkraft anwenden mussten", wie die Landespolizeidirektion berichtete. Das geladene Kleinkalibergewehr wurde sichergestellt.

Die Berufsrettung brachte den Gefährder schließlich mit einer Wunde im Hüftbereich in ein Spital. Er befand sich gemäß APA-Informationen zumindest noch am Samstag in der Früh im Krankenhaus und soll demnächst in eine Justizanstalt überstellt werden.

Gegen den Mann besteht ein aufrechtes Waffenverbot. In einer ersten Befragung gab der 49-Jährige an, er habe sich das Gewehr "über Telegram (Anm.: Kurznachrichtendienst) besorgt". Die weiteren Erhebungen der Polizei dazu laufen noch. Er gab zudem gegenüber den Beamten an, dass er sich nach dem Muster "Suicide by Cop" von der Polizei erschießen habe lassen wollen und deswegen mit dem Gewehr auf die Einsatzkräfte gezielt habe. Laut Aussagen der 53-Jährigen soll der Mann seit längerem an psychischen Problemen gelitten und teils übermäßig viel Alkohol getrunken haben. Laut der Frau besteht eine gegenseitige einstweilige Verfügung. Über ein mögliches Betretungsverbot war am Samstagvormittag auf APA-Nachfrage bei der Landespolizeidirektion vorerst nichts bekannt.

Das Landeskriminalamt ermittelt unter anderem wegen versuchten Mordes sowie gefährlicher Drohung gegen den 49-Jährigen. Die Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe (EBM) klärt nun - wie üblich - die genauen Umstände des Schusswaffengebrauchs der Beamten.

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