Das neue Syrien braucht Zeit und wird keine perfekte Demokratie
DAMASKUS. "Mit ausgestreckten Händen" und "klaren Erwartungen" sind die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihr französischer Amtskollege Jean-Noel Barrot am Freitag nach Damaskus gereist. Der Überraschungsbesuch bei den neuen islamistischen Machthabern in Syrien ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Ahmed al-Scharaa ist wegen seiner dschihadistischen Vergangenheit sicher nicht der Wunschkandidat Europas. Die große Mehrheit der Syrer scheint ihn aber als Nachfolger des gestürzten Diktators Assad zu akzeptieren – weshalb es aus europäischer Perspektive töricht gewesen wäre, auf einen "salonfähigeren" Machthaber zu bestehen.