Leo Windtner: "Das wichtigste Kapital sind Spieler und Fans"
Als Mitglied des FIFA-Berufungskomitees hat Leo Windtner die Korruptionsvorwürfe rund um den Fußball-Weltverband aus nächster Nähe miterlebt. Im OÖN-Interview spricht der 72-Jährige über den damaligen Präsidenten Sepp Blatter, katarische Fußballkultur und Großereignisse in totalitär geführten Staaten.
Herr Windtner, am 2. Dezember 2010 ist die Fußball-WM von der FIFA an Katar vergeben worden. Wie konnte das passieren?
Leo Windtner: Ich habe schon gewusst, dass die FIFA unter Sepp Blatter gerne exotische Lösungen bei der WM-Auswahl angestrebt hat. Aber Katar ist sicherlich die Kulmination der exotischen Ideen, weil alle wissen, dass die klimatischen Verhältnisse, die Historie des Landes und der Bezug zum Fußball bei weitem nicht geeignet sind. Vor der Vergabe waren die USA der klare Favorit;