Name: Andreas Hotea-Mayrhofer (Direktor)
Alter: 14-15
Schule: NMS Traun
Klasse: 4.Klassen
In Kooperation mit Streetwork Linz-Land/Traun und Ansfelden fanden im Frühjahr 2018 in allen vier 4. Klassen der NMS Traun Workshops zum Thema Medien- und Informationskom-petenz statt. In jeder Klasse fanden jeweils zwei von den Streetworker/innen gestaltete Einhei-ten statt, in denen die Schüler/innen aktiv teilnehmen konnten. Mit optischen Täuschungen wurden Mechanismen der eigenen Wahrnehmung reflektiert, die Wichtigkeit der eigenen Per-spektive in Hinblick auf "Wahrheit" diskutiert, Internet-Fakes wurden aufgedeckt und Mög-lichkeiten besprochen, wie man Informationen aus klassischen und sozialen Medien besser überprüfen kann. Auch die Reize und Gefahren von Verschwörungstheorien waren Teil der Unterrichtseinheiten.
Die Klasse der 4a hat sich im Unterricht weiterführend mit dem Thema auseinandergesetzt, und folgende Möglichkeiten herausgefunden, Informationen aus dem Internet zu beurteilen:
- www.mimikama.at (hier kann man überprüfen, ob Meldungen im Internet, z.B. Kettenbriefe mit Todesdrohungen echt sind oder nicht)
- google Bildersuche (man kann damit überprüfen, ob ein Bild im Internet aktuell ist oder schon früher einmal in einem anderen Zusammenhang verwendet wurde)
- www.kobuk.at (kontrolliert und vergleicht Meldungen aus Medien; am 22. Jänner 2018 zum Beispiel im Artikel "Krone verdoppelt Anteil der kriminellen Asylwerber")
- www.wikibu.at (Einschätzung der Verlässlichkeit von Wikipedia-Artikel)
Die 4b hat Hinweise gesammelt, wie man Fake News erkennen kann und worauf man bei der Überprüfung von Quellen achten muss:
1. Die angegebene Quelle existiert nicht, bei der angegebenen Quelle steht von dieser Meldung überhaupt nichts oder die Meldung steht zwar auf der angegebenen Seite, aber die Seite ist nur für diesen Fake erstellt und nicht seriös.
-> Quellencheck: Ist die Quelle seriös?
2. Die News gibt es nur bei der angegebenen Quelle und wird nirgendwo anders bestä-tigt.
->Selbst recherchieren: Gib einen Teil des Textes in eine Suchmaschine ein. Findest du andere Quellen als die angegebene?
3. Die Bilder sind geklaut oder zeigen gar nicht das, was in den News behauptet wird.
-> Bildercheck: Woher kommen die verwendeten Bilder?
4. Die Überschrift und der erste Textteil sind sehr übertrieben geschildert, um Aufmerk-samkeit zu bekommen. Im Text sind Widersprüche.
-> Weiterlesen: Lies den gesamten Text durch, um kein Detail zu verpassen.
5. Das Datum ist nicht aktuell oder es wird gar nicht angegeben.
-> Datum prüfen: Ist die Meldung überhaupt aktuell? Manchmal werden alte News mit einem neuen Ereignis verknüpft, obwohl es keinen Zusammenhang gibt.
(Infos von: www.br.de/sogehtmedien/stimmt-das/luegen-erkennen/unterrichtsmaterial-un-wahrheiten-luegen-erkennen-stundenablauf-100.html)
Nicht alle Informationen, die im Internet verbreitet werden, stimmen. Und nicht alles, was als Fake-News bezeichnet wird, ist unwahr. Absichtlich verbreitete Falschnachrichten im US-Wahlkampf und die Vereinnahmung von Fake-News als politischer Kampfbegriff für uner-wünschte Meldungen haben in den vergangenen Monaten für viel Verunsicherung gesorgt. Vor allem über soziale Medien werden oft Fotos und Links geteilt, deren Inhalte zweifelhaft sind. Politische und journalistische Initiativen versuchen, die Verbreitung echter Fake-News einzudämmen.
(von: www.derstandard.at/2000051798122/So-erkennt-und-ueberprueft-man-Fake-News)
Eine kurze Beschreibung des Projekte "FAKE off", wie es von Streetwork Linz-Land/Traun und Ansfelden entworfen wurde, findet sich im Folgenden:
FAKE off
Nachdenken über Wahrheit, Wahrnehmung, Wissen und Medien
Das Internet und die sozialen Medien haben in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, dass sich Informationen und Meinungen mit wachsender Geschwindigkeit und Reichweite verbrei-ten. Die Art und Weise, wie Medien konsumiert werden, hat sich verändert. Gleichzeitig ist die Möglichkeit der Autor/inn/enschaft zu jedem und jeder Einzelnen gewandert. Es ist viel leich-ter seine Meinungen und Ansichten zu veröffentlichen, als noch vor einigen Jahren. Bei politi-schen Diskussionen der letzten Zeit (Terroranschläge, Flucht, Asyl, Wahlen, …) wurden aller-dings auch die Schattenseiten dieser Entwicklung deutlich: neben Beleidigungen, Drohungen und Bloßstellungen, gerieten unzählige Falschinformationen in Umlauf – zum Teil beabsich-tigt, zum Teil durch nicht überprüftes Teilen von Meldungen. Gleichzeitig zeigt sich ein sin-kendes Vertrauen in klassische Medien (Fernsehen, Zeitungen: Stichwort "Lügenpresse") und ein Anwachsen von gratis Boulevard-Zeitungen, die im öffentlichen Verkehr konsumiert wer-den können.
Die Überprüfung des Wahrheitsgehaltes vieler "Nachrichten" scheint dabei immer schwieriger zu werden. Aufgrund der Vielzahl von Meldungen ist es äußerst zeitaufwändig, genau zu re-cherchieren. Oft sind im Internet die Herausgeber_innen und Autor_innen nicht bekannt, was eine Einordnung erschwert. Vor allem dann, wenn gewisse Grundkenntnisse fehlen, stellt die Auswahl zuverlässiger Informationen eine Herausforderung dar: Wie finde ich überhaupt ver-trauenswürdige Quellen im Internet? Wie kann ich eine Quelle überprüfen? Was macht eine seriöse Quelle zu einer solchen? Was unterscheidet denn eigentlich die Arbeit von Journa-list_innen von Inhalten diverser Internetblogs und facebook-Seiten?
Neben vereinzelten Falschmeldungen, wobei häufig damit in engem Zusammenhang, gibt es verschiedenste Personen/Organisationen, die in einer Gegendarstellung zum "Mainstream" die Kenntnis der wirkliche "Wahrheit" zu unterschiedlichsten Themen für sich beanspruchen. Erklärungsmodelle, die große Zusammenhänge vermeintlich einfach darstellen und verspre-chen, Ordnung in die unübersichtliche Welt zu bringen, erhalten v.a. in sozialen Medien eine große Plattform und mehr Aufmerksamkeit als früher. Mit dem Begriff "Verschwörungstheo-rien" werden ganze Komplexe von (Gegen-)Darstellungen der "Wahrheit" zusammengefasst, die (nicht nur!) für Jugendliche sehr reizvoll sind. Sie bieten die Gelegenheit, Teil eines Krei-ses von "Eingeweihten" zu sein, die "das System" der Mächtigen (das Establishment, die Poli-tiker/innen, die Medien, "der Staat" … die USA, Israel, die "Illuminaten") durchschaut haben. Sie bieten Erklärungen für Dinge, die seltsam erscheinen, die in ihren Zusammenhängen schwer zu greifen und zu verstehen sind. Sie liefern eine scheinbar plausible Einteilung in "Gut und Böse", bei der es leicht scheint, sich auf der Seite der "Guten" einzuordnen. In ge-wisser Weise bieten sie auch die Möglichkeit, sich von der Verantwortung für die eigene Be-teiligung in der Gesellschaft zu befreien – "… weil DIE ja ohnehin alles kontrollieren und ma-chen was sie wollen."
Auf der Basis dieser Wahrnehmungen von Entwicklungen in sozialen Medien und aufgrund vieler Gespräche mit Jugendlichen zu genannten Themenbereichen in der alltäglichen Arbeit bei Streetwork, ist die Idee eines Projektes entstanden, das den Umgang mit Information und deren Weiterverarbeitung thematisiert. Es geht vorrangig darum, Werkzeuge zu vermitteln, mithilfe derer sich Informationen, auf die man täglich beim Konsum unterschiedlichster Medi-en stößt, einordnen und nach bestimmten Qualitätskriterien unterscheiden lassen. Teil ist aber auch, auf sehr grundlegender Ebene, die Thematisierung eigener Wahrnehmungsprozesse bei der Betrachtung und Beurteilung medialer Inhalte.
Projektinhalte
- Medienkritik (Qualität von Zeitungen, Nachrichtensendungen vs. Internetseiten und youtube-Kanälen; Unterschiede zwischen Nachrichten, Reportagen, Kommentaren,...)
- Quellenkritik (wie ist es möglich die Seriosität einer Quelle zu überprüfen?)
- Selbstreflexion (Wahrnehmungsphänomene, Tendenz zur Selbstbestätigung)
Zielgruppe
Zielgruppe sind Jugendlich ab dem 8. Pflichtschuljahr (durch die Einbindung von Kooperati-onspartnern und die Streuung von Inhalten über Soziale Medien sollen/können allerdings auch Erwachsene erreicht werden).
Ziele
- Erhöhung der Kompetenz von Jugendlichen im Umgang mit (sozialen) Medien
- Erhöhung der Kompetenz von Jugendlichen im Umgang mit erhaltenen Informationen
- Erweiterung der Möglichkeiten der Informationsbeschaffung
- Aufzeigen einer möglichen persönlichen und medialen Meinungsvielfalt zu Themen
- Verbesserung der Fähigkeiten, die eigene Meinung darzustellen und zu begründen
Praktische Umsetzung
Die Unterrichtseinheiten wurden mittels PowerPoint-Präsentation gestaltet, die unterschiedli-che Bilder aus (Sozialen) Medien, optische Täuschungen und weiterführende Links beinhalte-te. Nachfolgend finden sich einige der Internetquellen mit denen gearbeitet wurde:
Kettenbriefe und Fake-Nachrichten (whatsapp):
- Beispiel für Falschmeldungen "Vergifteter Brief"
www.mimikama.at/allgemein/faktencheck-briefumschlaege/
- Wer sieht dein Profil?
www.mimikama.at/allgemein/facebook-warnung-facebook-profil/
- Instagram Gewinnspiel?
www.mimikama.at/allgemein/warnung-fake-konto/
- Whatsapp: H&M Gutschein?
www.mimikama.at/allgemein/achtung-vor-diesem-hundm-gutschein-via-whatsapp/
Manipulation von Bildern, Videos und Diskussionen:
? Social Bots
www.youtube.com/watch?v=AYZnMA2Mgnc
? Bildmanipulation
www.youtube.com/watch?v=iYhCn0jf46U
www.youtube.com/watch?v=xKQdwjGiF-s
? Videomanipulation
www.youtube.com/watch?v=ohmajJTcpNk
Überprüfungsmöglichkeiten:
- www.mimikama.at oder www.facebook.com/mimikama.at
- www.saferinternet.at
- www.google.com/imghp?hl=de – Bildersuche
- www.hoaxilla.com/ (auch auf facebook)
- FAKE OFF: www.facebook.com/fakeoffprojekt