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Der erste Ischler "Sissi"-Krimi, der auch ins Ohr geht

Von Peter Grubmüller, 16. Juli 2019, 00:04 Uhr
Der erste Ischler "Sissi"-Krimi, der auch ins Ohr geht
Kabarettist Günther Lainer und Krimiautor Bernhard Barta Bild: VOLKER WEIHBOLD

Hörbuch: Kabarettist Günther Lainer liest Bernhard Bartas vierten Band "Sissis Kopf"

Kaiserin Elisabeth ist einst für diese Marmorstatue in der Bad Ischler Kaiservilla persönlich Modell gesessen. Jetzt fehlt ihr der Kopf. Mit dieser Entdeckung kommt der vierte Fall von Chefinspektor Gustl Brandner der Salzkammergut-Krimireihe des Autors Bernhard Barta in Bewegung. Die steinerne Kopflosigkeit ist der katastrophale Auslöser einer Reihe von Verbrechen. Einerseits führt die Spur nach Gmunden – und die Bad Ischler Rivalität mit der kaiserlosen Stadt am Traunsee kocht aufs Neue auf. Über eine andere Fährte verlagert sich die kriminelle Energie nach Wien. Eine bildschöne Sisi-Doppelgängerin und ein Salzkammergut-Graf kommen zu Tode. Brandner, der in Linz gerade die Beförderung von Revierinspektor Birngruber durchgeboxt hat, ermittelt in alle Richtungen.

"Ich orientiere mich am wirklichen Leben im Salzkammergut, da werden auch reale Gespräche vom Stammtisch in der Gmundner Weinstube Spiess verarbeitet", sagt Barta. Gleich mit seinem ersten Band, "Sissis Tod", hat er die österreichische Bestsellerliste angeführt und mehr als 20.000 Exemplare verkauft.

Mit "Sissis Kopf" steigern sich die Scharmützel im Süden Oberösterreichs zum akustischen Erlebnis. Für das erste Hörbuch hat Barta den Linzer Kabarettisten und "Was gibt es Neues?"-Star Günther Lainer zu dessen Sprecher-Premiere überredet. Kennengelernt haben einander die beiden vor Jahren, als sich der bis in die Haarspitzen motivierte Barta dem Kabarettisten auf der Rolltreppe eines Einkaufszentrums vorgestellt und ihm das noch unveröffentlichte Krimi-Manuskript zugesteckt hatte.

Wer nun Lainers Bass-Stimme im Ohr hat, dem ist plausibel, dass dieser Ton zu einem Krimi passt wie der Zauner-Stollen zu Ischl. "Dabei hab ich mir das gar nicht zugetraut", sagt Lainer, "und der Barta hat zu verantworten, dass ich zum ersten Mal ein Buch zwei Mal gelesen habe – einmal leise, einmal laut." Vorgelesen habe er zum letzten Mal vor Jahren. Und zwar seinen heute erwachsenen Kindern Eva und Max. Lainer: "Beim Vorlesen für meine Kinder war damals das Ziel, dass die beiden irgendwann einschlafen – das wäre diesmal genau verkehrt gewesen."

Zur Vorbereitung feilten Barta und Lainer an Tempo, Ton und Sprachfarbe. 16 Stunden (auf drei Tage verteilt) dauerte die 4:18-Stunden-Aufnahme. Lainer: "Die Schwierigkeit sind Wortstolperer und Aussprachefehler. Wenn man etwas verbockt, muss man es im genau gleichen Tonfall noch einmal lesen, sonst passt es nicht zum Rest. Insofern waren diese Stunden vor allem eine riesige Konzentrationsübung – auch deshalb, weil für den Zuhörer immer eindeutig erkennbar sein muss, wer im Buch gerade spricht."

Barta flicht unter anderem die Debatten über die Kulturhauptstadt-Anstrengungen Bad Ischls genauso in die den kriminellen Plot wie die Straßenbahn in Gmunden. Mit seinen in die Bücher integrierten Bleistiftzeichnungen gibt der studierte Kunsthistoriker und -pädagoge seinen Helden obendrein Statur und Gesicht. Die Ideen zu den Krimis, die er in der Rohfassung handschriftlich notiert, überfallen ihn vor allem in Cafés. Das Übertragen in den Computer bedeutet quasi das erste Lektorat. Barta: "Dabei werden aus laaaangen Sätzen kürzere – und es entwirren sich verschachtelte Gedanken." Der skurrile Humor der Figuren, die der Bevölkerung abgeschaute Schrulligkeit, die bilderreiche Sprache Bartas – lauter ideale Voraussetzungen für den nächsten Schritt: die Verfilmung der "Sissi"-Reihe. Barta: "Mit Günther Lainer in einer Hauptrolle."

Bernhard Barta: "Sissis Kopf", Salzkammergut-Krimi, 200 Seiten, Paperback, 12,90 Euro . Hörbuch gelesen von Günther Lainer, 4:18 Stunden, Download unter anderem bei Apple Audiobooks, Audiamo, Audible, Deezer, Google Play Audio, Napster, Spotify, Storytel, YouTube Music. Preisempfehlung des Verlags: 9,90 Euro.

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Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller
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