Quentin Tarantino ist 60: Zehn Fakten über den Kult-Regisseur
Der Schöpfer von Kult-Filmen wie "Pulp Fiction" und "Jacky Brown" wird heute 60 Jahre alt. Ein Blick auf die spannende Karriere des legendären Regisseurs, Quiz für Filmfans inklusive.
Schwache Nerven sind bei Quentin Tarantino fehl am Platz - in seinen Filmen spritzt das Kunstblut für gewöhnlich literweise. Vor allem aber bestechen seine Werke seit mehr als 30 Jahren mit brillanten Dialogen, lakonischem Witz und Starbesetzung. Bei Tarantino gibt sich das "Who's Who" Hollywoods die Klinke in die Hand. So dürfte auch die Gratulantenliste zu seinem Geburtstag eine hochkarätige sein - schließlich wird der Kultregisseur am heutigen Montag 60 Jahre alt.
Zehn beeindruckende Fakten über das Leben des Kult-Regisseurs Quentin Tarantino lesen Sie hier:
- Wie Quentin zu seinem Namen kam: Tarantino kam 1963 als Sohn der 16-jährigen Connie McHugh und des 21-jährigen Italo-Amerikaners Tony Tarantino in Knoxville, Tennessee, zur Welt. Seinen Namen verdankt er Quint Asper, einer Figur aus der Westernserie "Rauchende Colts", die von Burt Reynolds gespielt wurde.
- Tarantino ist ein Schreibgenie ohne Schulabschluss: Die junge Mutter zog den kleinen Quentin Jerome alleine in Los Angeles auf. Dort ging der Schulabbrecher und Filmjunkie in Ghettokinos, wo Kung-Fu-Streifen und Clint-Eastwood-Western liefen. Alles Weitere lernte er durch Jobs in Videoläden und beim Schauspielunterricht.
- Wie Robert Redford seine Karriere ins Rollen brachte: Tarantinos Filmleidenschaft brachte ihn zu einem Regie-Workshop in Sundance, wo Hollywood-Star Robert Redford das jährliche Festival für Independent-Filme ausrichtet. Mit seinem Sundance-Debüt "Reservoir Dogs", einem gnadenlosen Gangsterkammerspiel, feierte Tarantino 1992 seinen ersten Kinoerfolg.
- Für "Pulp Fiction" verzichteten Stars auf die große Gage: Tarantinos zweiter Spielfilm "Pulp Fiction" entstand mit relativ bescheidenen Mitteln, wurde jedoch ein sensationeller Erfolg an den Kinokassen. Bei Produktionskosten von 8,5 Millionen Dollar verzichteten sowohl Bruce Willis als auch John Travolta auf einen großen Teil ihrer üblichen Gagen. Für das Drehbuch zur Blutorgie um Ganovenehre, Mord und Totschlag gab es den ersten Oscar. Die Elemente der Story sollten an klassische Unterhaltungskrimis der 1920er- und 30er-Jahre erinnern, die in Groschenromanen auf billigem Papier (auf Englisch "pulp") erschienen. Daher der Titel des Films.
- Schwerer Unfall von Uma Thurman: 1997 lieferte Tarantino das Gangsterepos "Jackie Brown". Weitere sechs Jahre vergingen bis "Kill Bill", Tarantino servierte den Rachefeldzug einer mörderischen Braut (Uma Thurman) gleich im Doppelpack, als "Kill Bill Vol. 1 und 2". Jahre nach den Dreharbeiten führte ein Bericht der "New York Times" dann zu schweren Anschuldigungen gegen Tarantino. Er habe Thurman, die als seine Muse galt, zu einem Stunt überredet, bei dem sie sich an Hals und Knien verletzte. Thurman selbst sagte später, dahinter habe keine böse Absicht gesteckt. Produzent Harvey Weinstein soll den Stunt-Unfall später vertuscht haben.
- Tausendsassa Tarantino: Als Autorenfilmer macht Tarantino kaum Kompromisse. Er führt Regie, schreibt das Drehbuch, ist selbst häufig Produzent und mischt als Schauspieler in kleinen Rollen mit.
- Literweise Filmblut: Neben den genialen Dialogen und skurrilen Figuren sind Tarantinos Filme für ihre Gewaltorgien berühmt-berüchtigt. In keinem seiner Werke sprudelt das Blut so sehr wie in "Kill Bill", mehr als 2000 Liter Kunstblut sollen in dem Zweiteiler geflossen sein. Der größte Teil davon dürfte für die Szene im ersten Teil verwendet worden sein, in der die Braut (Thurman) die Verrückten 88 niedermetzelt.
- Seine Markenzeichen: Neben wiederkehrenden Darstellern wie Samuel L. Jackson oder Michael Madsen gibt es zahlreiche Markenzeichen, die in Tarantino-Filmen auftauchen. Dazu zählen Gegenstände wie Chevrolets, „Red Apple“-Zigaretten, „Big-Kahuna“-Burger, silberfarbenes Klebeband und diverse Rollennamen. Auch Stilmittel wie der „Mexican standoff“ (Konfrontation zweier bewaffneter Parteien) oder der „Trunk Shot“ (eine Kamera-Einstellung aus dem Inneren eines Kofferraums) kommen gerne in Tarantinos Filmen zum Einsatz.
- Tarantino-Liebling Waltz: Einen doppelten Oscar-Triumph bescherte der Kult-Regisseur dem österreichischen Schauspieler Christoph Waltz. Für die Rolle des Hans Landa in "Inglourious Basterds" wurde der Wiener 2010 mit dem Oscar als bester Nebendarsteller geehrt. Drei Jahre später bekam Waltz für seine Nebenrolle in "Django Unchained" wieder einen Goldmann überreicht. Er ist erst der zweite Schauspieler, der in zwei Filmen desselben Regisseurs jeweils den Oscar gewann.
- Macht Tarantino wirklich Schluss? Seinem nächsten Film dürften Fans nun mit gemischten Gefühlen entgegenblicken. Schon länger ist bekannt, dass Tarantino danach Schluss machen möchte. Mit seiner Frau, der Sängerin Daniella Pick, lebt er seit einigen Jahren in Israel. 2022 wurde er zum zweiten Mal Vater. "Ich mache das alles schon seit 30 Jahren", bestätigte der Regisseur seine Pläne kürzlich in einem Interview. Er wolle nicht zu einem alten Mann werden, der den Bezug zur Gegenwart verloren habe. "Es ist an der Zeit, die Show zu beenden."
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