Erstaunliches Tier: Dieser Riesenfrosch macht Liegestütze
Der Titicaca-Riesenfrosch lässt keine Fitnessübung aus. Vor allem Liegestütze sind sein Spezialgebiet.
Nein, besonders anmutig oder schillernd ist der Titicaca-Riesenfrosch nicht. Mit seiner überschüssigen, runzligen Haut fällt er kaum auf. Trotzdem haben es die Forscher auf ihn abgesehen. Denn das Tier hat eine sehr sonderbare Eigenschaft: Es macht Liegestütze, als hänge sein Leben davon ab. Und in gewisser Weise tut es das auch. Durch seine Liegestütze kann das Tierchen nämlich besser atmen. Aber wie?
So atmet es sich leichter
Nicht jede Frosch-Art atmet gleich. Manche befinden sich überwiegend an Land und nutzen ihre Lungen. Andere nehmen den Sauerstoff über ihre Haut auf – zum Beispiel, wenn sie unter Wasser sind. So auch der Titicaca-Riesenfrosch. Die allermeiste Zeit verbringt er im kühlen Nass. Das geht aber nur, weil sich das Tier einen besonderen Trick angeeignet hat.
Würde der Frosch seine Haut „ausklappen“, wäre sie übergroß. Und mit übergroßer Hautoberfläche lässt es sich als Frosch unter Wasser besser atmen. Dauerhaft ausklappbare Haut besitzt das Tier aber nicht. Deshalb nutzt der Titicaca-Riesenfrosch eine andere Technik. Durch seine Liegestütz-Bewegung beginnt er, seine Falten zu bewegen – die Oberfläche der Haut vergrößert sich kurzzeitig. Dadurch kann der Sauerstoff aus dem umliegenden Wasser besser aufgenommen werden.
Gefährdeter Riesenfrosch
Gerade in der Heimat des Tieres ist diese Angewohnheit sehr hilfreich. Der Titicacasee in Südamerika ist nämlich sehr hoch gelegen. So hoch, dass es im See sehr wenig Sauerstoff gibt. Der Riesenfrosch hat sich also angepasst, um überleben zu können. Doch es drohen neue Gefahren – die verschmutzte Umwelt zum Beispiel. Deshalb ist der Titicaca-Riesenfrosch auch vom Aussterben bedroht.
Im Wiener Tiergarten Schönbrunn wird das Tier gerade nachgezüchtet. Forscher wollen nämlich noch mehr über den Frosch herausfinden. Gäste bekommen das Tier vorerst also nicht zu sehen.
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