26. Oktober: Das wird gefeiert
Geschichte im Schnelldurchgang: Am 26. Oktober feiert Österreich seinen Nationalfeiertag. Warum das so ist und was du sonst noch über diesen Feiertag wissen musst.
Jedes Jahr am 26. Oktober feiern wir in Österreich den Nationalfeiertag. Wir erinnern uns an diesem Tag an einen sehr wichtigen Moment in der Geschichte unseres Landes. Am 26. Oktober 1955 wurde nämlich per Gesetz beschlossen, dass Österreich neutral ist.
Was das heißt? Es heißt, dass sich Österreich als Land nicht mehr in die Kriege anderer Länder einmischt und auch keine militärischen Bündnisse schließt. Es bedeutet auch, dass sich keine ausländischen Soldaten in Österreich aufhalten dürfen. Hätte Österreich damals das Gesetz zur Neutralität nicht beschlossen, wäre das Land nach Ende des Zweiten Weltkriegs nicht wieder als eigener Staat anerkannt worden.
Heutzutage feiern wir deshalb diesen wichtigen Schritt. Am Nationalfeiertag müssen Kinder nicht in Schule gehen und Erwachsene nicht arbeiten. Das war nicht immer so. Erst seit 1967 gilt auch für den Nationalfeiertag diese sogenannte Feiertagsruhe.
Was ist der Staatsvertrag?
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) war Österreich zehn Jahre lang von ausländischen Soldaten besetzt. Es waren Soldaten aus den Ländern der Siegermächte: Sowjetunion (aus dem Land gingen später mehrere Länder hervor, unter anderem Russland), USA, Frankreich und Großbritannien. Am 15. Mai 1955 wurde ein Vertrag zwischen diesen Staaten, den sogenannten „Alliierten“, und Österreich geschlossen. In dem Staatsvertrag wurde vereinbart, dass bis zum 25. Oktober 1955 alle ausländischen Soldaten das Land verlassen müssen. Der Vertrag wurde im Schloss Belvedere in Wien unterzeichnet. Der damalige Außenminister Leopold Figl hat, nachdem er den Vertrag unterschrieben hat, mittlerweile sehr berühmte Worte gesagt: „Österreich ist frei!“
Leopold Figl unterschrieb als Außenminister für Österreich den Staatsvertrag. Auf dem Balkon des Schlosses Belvedere zeigte Figl den Vertrag den Zuschauern. Tausende Menschen warteten dort im Park. Sie wollten bei diesem wichtigen Moment dabei sein.
Gut zu wissen:
Die berühmten Worte „Österreich ist frei“ hat Figl allerdings nicht am Balkon gesagt, sondern direkt beim Unterschreiben. Weil in Fernsehberichten seine Worte zu den Bildern vom Balkon eingespielt wurden, glaubten viele, dass diese auch dort gesprochen worden waren.
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