Alte Maya-Stadt entdeckt
Es ist eine Sensation: Auf einer speziellen Landkarte hat ein Student jetzt im mexikanischen Dschungel eine alte Maya-Stadt entdeckt. Forscher hoffen nun, mehr über das Leben der Maya zu erfahren.
Einem US-amerikanischen Studenten ist etwas gelungen, wovon viele träumen: Er hat eine riesige alte Maya-Stadt in Mexiko (ein Land in Mittelamerika) entdeckt. Dazu musste er aber nicht wie ein Abenteurer durch den Dschungel streifen, sondern nur an seinem Schreibtisch sitzen und sich eine spezielle Karte genauer ansehen.
Spezielle Karte
Eine Organisation, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzt, hatte diese Karte vor vielen Jahren machen lassen. Sie wollte den Urwald in dieser Gegend genauer unter die Lupe nehmen. Um das herauszufinden, ist ein Flugzeug über das Gebiet geflogen und hat Millionen von kleinen Laserstrahlen ausgesandt. Die meisten Laserstrahlen wurden von Bäumen und Pflanzen zurückgeworfen. Einige drangen bis zum Boden durch. Aus diesen Daten erstellten die Forscher dann eine Karte, die zeigt, was sich unter den Bäumen versteckt.
So wurden auch die alten Gebäude dieser alten Maya-Stadt sichtbar. Nur hat sich bisher niemand diese Karte so genau angeschaut. Bis auf diesen Studenten. Die Maya lebten vor Tausenden von Jahren in Mittelamerika. Sie bauten große Städte und Pyramiden und hatten eine eigene Schrift.
Pyramiden und Sportplätze
Die Entdeckung dieser großen Maya-Stadt ist eine Sensation. Auf dieser Karte sind mehr als 6600 Strukturen von Gebäuden zu sehen. Darunter sind Tempel, Pyramiden, Sportstätten und Versammlungsplätze. Die Forscherinnen und Forscher haben der Stadt den Namen Valeriana gegeben. Erste Untersuchungen zeigen, dass zwischen 750 und 850 n. Chr. zwischen 30.000 und 50.000 Menschen in der Stadt lebten. Bisher war nicht bekannt, wie viele Menschen damals in dieser Region lebten. Um mehr darüber zu erfahren, werden nun Ausgrabungen durchgeführt.
Der Student wundert sich, dass die Maya-Stadt noch niemand entdeckt hat. Denn sie befindet sich ganz in der Nähe einer heutigen Stadt. „Sie liegt direkt an einer großen Straße und hat sogar Pyramiden“, sagt er. In der Nähe arbeiten Menschen seit Jahren auf Feldern zwischen den alten Ruinen. Aber niemand ist auf die Idee gekommen, dass diese Ruinen aus der Zeit der Maya stammen könnten. Heute leben noch etwa sechs Millionen Menschen in Mittelamerika, die Sprachen der Maya sprechen.
Wer waren die Maya?
Die Maya waren ein sogenanntes indigenes Volk, das vor mehr als 4000 Jahren in Mittelamerika lebte. Sie bauten im Dschungel zwischen dem heutigen Guatemala und Mexiko riesige Städte mit Pyramiden, Tempeln und Palästen. Heute weiß man, dass die Maya geniale Mathematiker und Astronomen waren. Sie beobachteten die Sterne, wussten viel über Planeten und hatten einen eigenen Kalender. Die Maya hatten als einzige Hochkultur in Mittelamerika eine eigene Schrift. Diese Schrift bestand aus Zeichen, ähnlich wie bei den alten Ägyptern. Um 800 vor Christus begann der Niedergang der Maya. Forscher vermuten, dass dies auch mit der Veränderung des Klimas zu tun hatte. Ihre Kultur fasziniert die Menschen bis heute, denn die Maya erfanden vieles, was es zu ihrer Zeit anderswo noch nicht gab.
Das ist ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe der KinderNachrichten – der Wochenzeitung der OÖNachrichten für 6-12 Jährige. Nähere Infos: www.kindernachrichten.at oder gleich gratis testen: www.kindernachrichten.at/testen