Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Hoppla! Postkarte erst nach 121 Jahren zugestellt

Von Katrin Fischer, 27. August 2024, 17:45 Uhr
Postkarte
Über Absender und Empfänger der Karte ist kaum etwas bekannt. Bild: Swansea Building Society

Manchmal erreichen Briefe oder Postkarten ihren Empfänger sehr verspätet. Doch diese Ansichtskarte übertrifft alles. Sie kam zwar an, aber erst 121 Jahre nachdem sie abgeschickt wurde.

Es kann sehr aufregend sein, eine Postkarte im Briefkasten zu finden. Menschen schicken oft Postkarten, um von ihren Reisen zu berichten und ihren Lieben zu zeigen, wo sie gerade sind und was sie erleben. Hunderte Millionen Stück pro Jahr werden weltweit verschickt – vor allem im Sommer.

Die Postkarte, um die es heute geht, hat kürzlich ihren Ort der Bestimmung erreicht – 121 Jahre nachdem sie verschickt wurde. Weder über den Absender noch über die Empfängerin ist viel bekannt – beide dürften mittlerweile verstorben sein. Gerade wird nach Angehörigen der beiden gesucht, um ihnen die Karte als Andenken zu überreichen.

In Linz beginnt‘s

Österreich machte übrigens den Anfang. Ein Professor namens Emanuel Herrmann hat die Postkarte hierzulande eingeführt. Das erste Stück wurde vor mehr als 150 Jahren von Perg bei Linz nach Kirchdorf geschickt. So bunt wie heute waren die Postkarten damals aber noch nicht. Zur Zeit der Einführung gab es noch keine Bilder, sondern nur Text. Für die Menschen war diese Erfindung trotzdem eine große, wenn auch merkwürdige Sache. Manche fanden die Postkarte nämlich zunächst sehr befremdlich. Denn anders als bei Briefen gab es schließlich keinen Umschlag. Jeder konnte also die verschickten Botschaften lesen.

Kleine Zeitreise

Erst rund 50 Jahre später wurden Fotos auf die Karten gedruckt. Berge, Seen, Schiffe – Bilder aus aller Welt schafften es so zum ersten Mal nach Hause ins Wohnzimmer. Forschende schauen sich heute noch gerne alte Postkarten an. Dadurch können wir nämlich viel über vergangene Zeiten lernen. Zum Beispiel, wie die Orte früher aussahen, was die Leute gemacht haben, wie sie sich fortbewegten und wie ihre Kleidung aussah. Wir erfahren aber auch viel über das damalige Zeitgeschehen. Zum Beispiel über den Ersten und Zweiten Weltkrieg. Welche Themen haben die Menschen beschäftigt? Worauf haben sie sich gefreut, was hat ihnen Angst gemacht? Auf alten Postkarten können wir zum Beispiel Bilder von Soldaten oder der Front sehen. Diese Bilder zeigen uns, wie der Krieg aussah und wie er das Leben der Menschen beeinflusst hat.

Und heute? Mittlerweile können wir schnell Nachrichten über das Internet verschicken. Fotos teilen und mit anderen in Kontakt bleiben, ist einfacher geworden. Das hat auch dazu geführt, dass heute weniger Postkarten verschickt werden als früher.

Das ist ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe der KinderNachrichten – der Wochenzeitung der OÖNachrichten für 6-12 Jährige. Nähere Infos: www.kindernachrichten.at oder gleich gratis testen: www.kindernachrichten.at/testen

mehr aus Wissen

Warum ein Räuberteller für Wirbel sorgt 

Taylor-Swift-Konzerte abgesagt: Was ist Terror?

Warum die Sommerferien in Italien verlängert werden könnten

Für Kinder erklärt: Bewohnbare Höhle auf dem Mond entdeckt?