Aliyev-Prozess: Mussayev zur Gänze freigesprochen
WIEN. Mit einstimmigen Freisprüchen vom Doppelmord-Vorwurf ist am Freitag im Wiener Straflandesgericht der Prozess um die Entführung und Ermordung der kasachischen Banker Zholdas Timraliyev und Aybar Khasenov zu Ende gegangen.
Der ehemalige Chef des kasachischen Geheimdiensts KNB, Alnur Mussayev, wurde darüber hinaus von sämtlichen weiteren, ihn betreffenden Anklagepunkten freigesprochen.
Vadim Koshlyak, der frühere Sicherheitsberater des ehemaligen kasachischen Botschafters in Wien, Rakhat Aliyev, wurde in einem einzigen Anklagepunkt schuldig erkannt. Bei ihm gingen die Geschworenen mit 6:2 Stimmen davon aus, dass er gemeinsam mit Aliyev die Manager der Nurbank am 31. Jänner 2007 unter einem Vorwand ins Büro der Bank gelockt und sich am weiteren Geschehen insoweit beteiligt hatte, als er an der Verschleppung, Gefangennahme, Befragung und Misshandlung Timraliyevs beteiligt war. Dafür wurde er wegen Freiheitsentziehung ( § 99 StGB) bei einer Strafdrohung von bis zu zehn Jahren zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilt.
In dem Verfahren mussten sich seit Mitte April der ehemalige Chef des kasachischen Geheimdiensts KNB, Alnur Mussayev, sowie mit Vadim Koshlyak der ehemalige Sicherheitsberater des früheren kasachischen Botschafters in Wien, Rakhat Aliyev, als mutmaßliche Beteiligungstäter vor Geschworenen verantworten. Aliyev wäre als Hauptangeklagter im Zentrum der Vorwürfe der Anklage gestanden - er wurde jedoch am 24. Februar erhängt in seiner Zelle in der Justizanstalt Wien-Josefstadt aufgefunden. Auf Basis eines Gutachtens des Rechtsmedizinischen Instituts in St. Gallen sowie weiterer Sachverständigen-Expertisen geht die Justiz bei Aliyev von Selbstmord aus. Eine offizielle Todesursache liegt aber noch nicht vor.
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