Elisabeth Gneißl: „Heute ist man Landwirt, nicht Bauer“
FRANKENBURG. Elisabeth Gneißl ist vieles. Die 28-jährige Frankenburgerin ist gelernte Radiologie-Technologin, sie leitet die Landjugend OÖ und wird in einigen Jahren den elterlichen Hof übernehmen. Die OÖNachrichten haben die künftige Landwirtin zuhause besucht.
Sieglinde, Sally, Tulpe, Simone, Elke, Moni und Mona, Gerda und Pauline. Sie alle kauen friedlich vor sich hin – die Stalltür ist offen. Gelegentlich dringt ein sonores Muuuuh nach draußen. Hauskater Burli sitzt auf einem Erdhügel im Obstgarten und schaut beinah verträumt vor sich hin. Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen. Ländliche Idylle. Nur der Fernblick lässt etwas zu wünschen übrig. Bis zum Dachstein, ja sogar zum Watzmann sieht man hier normalerweise. Heut ist kaum der Traunstein zu erkennen.
„Bin hineingewachsen“
Wolfgang Gneißl kennt diese Sicht. Er sieht sie jeden Tag. Und er sieht sie gerne. Nur drei Tage in ihrem Leben seien sie nicht daheim gewesen, sagt er und meint sich und seine Frau Elisabeth. Sie bewirtschaften den Hof, haben ihn gekauft. 23 Kühe gehören zur Landwirtschaft sowie knapp 20 Hektar Acker, Pacht- und Waldflächen. „Bauer sein, das funktioniert nur, wenn du es mit Liebe machst, sonst kannst du es vergessen“, sagt Wolfgang Gneißl. Er ist gern sein eigener Herr, teilt sich die Arbeit gerne selber ein. Fortfahren, das ist nicht so sein Ding. „Das geht mir auch nicht ab“, sagt er.
Einige Jahre noch, dann geht der Landwirt in Pension. Eine seiner vier Töchter wird dann den Hof übernehmen. Welche, dass wissen die Gneißls schon. Es ist Elisabeth, die Älteste. „Das war nicht vordefiniert, nur weil ich die Ältere bin“, sagt die 28-Jährige. Es sei eher ein Prozess gewesen. „Man wächst mit der Landwirtschaft auf, und wenn die Liebe zur Natur und zu den Tieren da ist, dann macht man das gerne.“
Die vier Gneißl-Mädchen haben alle ihren Beruf. Elisabeth ist Radiologie-Technologin und arbeitet in der Strahlentherapie im Krankenhaus. Ein 40-Stunden-Job. In der Landwirtschaft arbeitet sie so gut es geht mit – bei der Ernte, im Stall, im Wald, und gelegentlich übernimmt sie Arbeiten, die ein größerer Bruder machen würde, gäbe es ihn. „Ich wechsle auch die Reifen oder helfe dem Papa beim Aufmauern der Garage.“ Und als Hoferbin ist sie auch in Zukunftsentscheidungen eingebunden.
Dass sie einmal den elternlichen Hof übernehmen wird, stößt in ihrer Umgebung auf gemischte Reaktionen. „Ein Teil hat Achtung und Respekt, ein großer Teil ist auch dabei, die können sich das gar nicht vorstellen, mehr als acht Stunden am Tag zu arbeiten und wenn es schön ist, nicht an den See fahren zu können, sondern daheim arbeiten zu müssen, wenn gerade Erntezeit ist.“
Warum man das trotzdem macht? Elisabeth Gneißl hat für sich die Antwort gefunden. „Man ist trotzdem sein eigener Herr. Das, was ich erarbeitet habe, sehe ich am Abend. Die Arbeit muss zwar gemacht werden, aber ich kann sie mir einteilen.“ Auch Urlaub machen sei möglich.
Elisabeth Gneißls Urlaub, das ist derzeit die Landjugend, wie sie selbst sagt. Sie engagiert sich seit sechs Jahren, seit elf Jahren ist sie dabei. Seit vier Jahren leitet sie gemeinsam mit Harald Brillinger die Landjugend OÖ, ist zuständig für den agrarischen Bereich. Sie hat Kontakt zu Landwirten in allen Bezirken und über Österreich hinaus. Sie kommt herum, sieht viel.
Gibt es so etwas wie eine neue Generation von Landwirten? „Heute ist man Landwirt, nicht mehr Bauer“, sagt die 28-Jährige. Bauer sein sei nicht mehr ausschließlich negativ besetzt. Überhaupt würde viel mehr Imagepflege betrieben als früher, das Bild vom jammernden Bauern hätte ausgedient. „Jeder weiß, dass es schwierig ist und jeder weiß auch, dass es nach wie vor Missstände gibt, die man versucht aufzuzeigen“, sagt sie. Die neue Generation sei auch offener und hungriger, neue Sparten auszuprobieren. „Nur weil es der Papa so gemacht hat, muss man es nicht auch so machen.“
Ob sie einmal auf den Spuren ihres Vaters wandeln möchte? Elisabeth Gneißl weiß es noch nicht. Die Bio-Schiene würde die 28-Jährige schon reizen. Etwas Zeit zum Ausprobieren bleibt ihr ja noch.
Gegensatz zur letzten JVP-Hoffnung nicht mit Drogen dealt, jedenfalls nicht mit illegalen.
Daher wäre es doch interessant gewesen, auch zu erfahren, für welche höheren politischen Weihen sie im Gespräch ist.
Naja, am Anfang stehen wohl Gemeinderat und Landtag.
Aber dann?
Ziel sein, trotz der üppigen Subventionen. Naja, der Bauernbund hat natürlich unter einem großen personellen Aderlaß gelitten in letzter Zeit ....
Aber vom Landesrat bis zum Finanzminister und Vizekanzler ist alles drin.
Bauern tarnen sich als Landwirte !