LINZ. Die Tradition der diözesanen Lehrerbildung in Linz gibt es schon seit 1854. Die 1968 gegründete Pädagogische Akademie („PädAk“) der Diözese Linz wurde vor sechs Jahren in die Pädagogische Hochschule umgewandelt.
Der Gründungsrektor Hans Schachl geht in Pension, ihm folgt ab 1. Oktober 2012 Franz Keplinger nach. Der designierte Rektor will weiter forschen und entwickeln lassen und aktuelle Herausforderungen angehen. Buntere Klassen mit Schülern verschiedener Herkunft und Kultur brauchen versierte Lehrer. Den Pädagogen bietet Keplinger neben Weiterbildung auch Coaching und Supervision. Am christlichen Leitbild hält auch der neue Rektor fest. Langfristiges Ziel sei eine Pädagogische Universität Oberösterreich mit Bund und Kirche als Träger. Keplinger will weiter eng mit Linzer Universitäten kooperieren.
Franz Keplinger
Schon als 11-Jähriger gab Franz Keplinger in einem Deutschaufsatz Lehrer als Berufswunsch an. Ein Wunsch, der 1985 in Erfüllung ging. Denn nach der Matura am musisch-pädagogischen Oberstufenrealgymnasium der Diözese Linz und dem Lehramtsstudium an der Universität Salzburg unterrichtete Keplinger am Adalbert Stifter Gymnasium und an höheren Schulen im Mühlviertel.
17 Jahre ist der Theologe Lehrer für Sport, Religion und Ethik gewesen, neun weitere war er für die Weiterbildung von Lehrern verantwortlich. Franz Keplingers Credo ist lebenslanges Lernen und er geht mit gutem Beispiel voran. Derzeit studiert der 53-Jährige an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität in Linz. Sein Ziel: Doktor der Theologie. Die Menschenbildung unter christlichen Aspekten ist das, was Keplinger beschäftigt. „Bildung braucht Persönlichkeit“, sagt der erfahrene Pädagoge. 2006 wurde aus der Pädagogischen Akademie die Pädagogische Hochschule. Seit 2007 war Keplinger Vizerektor der Bildungsinstitution am Salesianumweg in Linz, am 1. Oktober 2012 folgt er Hans Schachl als Rektor nach. Die Leitung der Hochschule hatte Keplinger nicht angestrebt, „das Amt ist aber eine schöne Bestätigung für meine bisherige Arbeit.“
2005 nahm sich Keplinger ein Sabbatjahr. Reisen führten ihn in dieser Zeit nach Italien, Frankreich, Deutschland, Griechenland und in die Schweiz.
Statt „Rotstiftpädagogik“ will Keplinger mehr Talenteförderung an den Schulen, so wie auch an den Praxisschulen der Pädagogischen Hochschule. Schüler sollten nicht auf ihre Fehler und Defizite reduziert werden.
Keplinger ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung). Im Ort engagierte sich Keplinger in Bibelrunden, im Pfarrgemeinderat und in Vereinen. Der frühere Landesmeister im Zehnkampf nennt als Motto einen Ausspruch von Hartmut von Hentig: „Die Menschen stärken, die Sachen klären.“
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.