Weiter Wirbel im Tourismusverband Pyhrn-Priel
HINTERSTODER. Trotz Aufforderung des Landes zum Rücktritt bereitet Obmann Herbert Gösweiner bereits seine Wiederwahl vor.
Weiter Aufregung um angebliche Unregelmäßigkeiten beim Tourismusverband Pyhrn-Priel und seiner Tochtergesellschaft namens "Touristische Freizeiteinrichtungen Pyhrn-Priel GmbH", die unter anderem die Freizeitanlagen auf dem Wurbauerkogel führt. Das Land Oberösterreich prüft seit gestern die finanzielle Gebarung des Vereins und der Tochterfirma. Auch die Staatsanwaltschaft Steyr ermittelt wegen Untreue.
Juristen des Landes legten daher dem Obmann des Tourismusverbandes, Herbert Gösweiner, nahe, zumindest so lange zurückzutreten, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Gleichzeitig haben die OÖNachrichten erfahren, dass die Verbindungen zwischen Gösweiner und dem ehemaligen Geschäftsführer der Tochterfirma enger sind als bisher zugegeben.
Doch Gösweiner denkt nicht an Rücktritt. Im Gegenteil: Er geht in die Gegenoffensive. In einer eilig vorverlegten Jahreshauptversammlung will er sich am 4. Jänner erneut zum Obmann wählen lassen. Einen Gegenkandidaten gibt es offenbar nicht. "Ich will eine offene und frühzeitige Entscheidung haben über die Zukunft des Verbandes. Daher sollen alle Mitglieder mitbestimmen", begründet er die vorgezogene Jahreshauptversammlung gegenüber den OÖN.
Vorwürfe gegen Ex-Chef
Doch was steckt hinter den Turbulenzen rund um den Tourismusverband? Der ehemalige Geschäftsführer der Freizeiteinrichtungs-Gesellschaft soll, wie berichtet, bis zu 130.000 Euro in die eigene Tasche abgezweigt haben. Angezeigt hat dies am 14. November Herbert Gösweiner. Er ist nicht nur Obmann des Tourismusverbandes, sondern auch zweiter Geschäftsführer dieser Firma. Er behauptet, die Causa unverzüglich angezeigt zu haben: "Es hat finanzielle Auffälligkeiten gegeben, die ich bemerkt habe."
"Ich war nicht Trauzeuge"
Bleibt allerdings die Frage, warum ihm als Co-Geschäftsführer die Unregelmäßigkeiten nicht schon viel früher aufgefallen sind. "Ich habe die Rechnungen nie vorgelegt bekommen", rechtfertigt sich Gösweiner. "Ich bin Obmann des Tourismusverbandes und wenn jemand Geld abzweigt, holt er sich dazu wohl kaum eine zweite Unterschrift und sagt, was er vorhat."
Wie die OÖNachrichten erfuhren, ist die Verflechtung zwischen den beiden Geschäftsführern enger als bisher zugegeben. Das weist Gösweiner aber strikt zurück. So soll Gösweiner sogar Trauzeuge seines Kollegen, der mittlerweile entlassen ist, gewesen sein. Stimmt nicht, kontert Gösweiner. Er sei zwar Gast auf der Hochzeit gewesen, nicht aber Trauzeuge: "Und dass Freundschaft im Geschäftsleben für mich keine Rolle spielt, beweist die Tatsache, dass ich diesen Fall aufgedeckt und Anzeige erstattet habe."
Ebenfalls unrichtig sei, dass er den heute 38-jährigen Ex-Geschäftsführer ins Unternehmen geholt habe: "Das ist eine glatte Lüge." Es habe mehrere Kandidaten für die Position gegeben, alle hätten sich einem Hearing unterziehen müssen. Die Jury, die aus ihm und zwei Bürgermeistern als Gesellschafter bestanden habe, habe den 38-Jährigen damals vorgeschlagen: "Seine Bestellung wurde von allen Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden beschlossen."
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