Hitze fordert Bergretter: "So viele Einsätze an einem Tag hatten wir noch nie"
ST. LORENZ. Zu elf Notfällen mussten Oberösterreichs Bergretter allein am Sonntag bei bis zu 25 Grad auf 2000 Metern ausrücken.
Nach mehreren verregneten Wochen drängten zahlreiche Menschen am vergangenen Wochenende bei Kaiserwetter auf Oberösterreichs Wanderwege und Klettersteige. Das machte sich auch in der Einsatzstatistik der Bergrettungen bemerkbar: Zu elf Notfällen mussten die Einsatzkräfte alleine am Sonntag ausrücken. "Ich kann mich an Spitzentage mit fünf oder sechs Einsätzen erinnern, aber so viele an einem Tag hatten wir noch nie", sagt Christoph Preimesberger, Landesleiter der Bergrettung. Immerhin: "Es war kein Todesfall zu beklagen, das freut uns sehr", sagt er.
Hauptgrund für das hohe Aufgebot war die Hitze: Bei rund der Hälfte der Einsätze mussten Personen wegen Kreislaufproblemen versorgt werden. "Auf 2000 Metern hatte es bis zu 25 Grad, das wird für Wanderer und Bergsteiger anstrengend. Vergangene Woche wären zwei Leute auf dem Dachstein noch fast erfroren", sagt Preimesberger.
Unvorbereitet habe es die Bergretter aber nicht getroffen: "Dass nach einer längeren Schlechtwetterperiode alle auf den Berg wollen, wissen wir aus Erfahrung. Wir können durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Ortsstellen unsere Aufgaben gut erledigen", sagt der Landesleiter.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Einsätze:
Glück im Unglück hatte ein 34-Jähriger zu Wochenbeginn beim wohl schwersten Bergunfall der vergangenen Tage in der Drachenwand. Der Pole war mit vier Landsmännern für einen Wander- und Kletterurlaub nach Mondsee gereist, am Montag gegen 13 Uhr stiegen die Männer von St. Lorenz aus in den Drachenwand-Klettersteig ein. Beim Abstieg bildete der 34-Jährige das Schlusslicht, gegen 17.20 Uhr gelangte die Gruppe in den Bereich "Hildes Rast". Dort stolperte der Mann und stürzte 20 Meter über einen steilen Hang. Aufgehalten wurde er von einem Baum. "Dabei hat er sich zwar schwere Brustkorbverletzungen zugezogen, er hätte aber noch weiter abstürzen können", sagt Andreas Widlroither, Leiter der Bergrettung Mondseeland. An derselben Stelle waren 2020 drei Menschen tödlich verunglückt. Der Pole wurde per Hubschrauber in ein Spital gebracht, er war am Dienstag ansprechbar und auf dem Weg der Besserung.
Die Mitglieder der Bergrettung Mondseeland waren gerade erst von dem Einsatz zurückgekehrt, als sie erneut alarmiert wurden: Ein 57-Jähriger und ein 46-Jähriger hatten um 14.30 Uhr den Aufstieg in der Drachenwand begonnen und fünfeinhalb statt der im Kletterführer angegebenen zweieinhalb Stunden gebraucht. Beim Abstieg kamen sie in der Dunkelheit nicht mehr weiter. Die Bergretter stiegen zu den Deutschen auf und geleiteten sie ins Tal. "Wir sind froh, wenn uns die Leute kontaktieren, bevor sie sich durchkämpfen und sich verletzen", sagt Ortsstellenleiter Widlroither.
Sonntagmittag wurde die Bergrettung Bad Ischl auf die Katrinalm gerufen, weil dort eine Person einen Kreislaufkollaps erlitten hatte. Wenig später eilten Mitglieder der Ortsstellen Steinbach/Weyregg und Traunkirchen zu einem Einsatz im Bereich des Hochleckenhauses. In dessen Nähe musste eine vierköpfige Familie mittels Taubergung vom Hochleckenkogel geholt werden. Die Tschechen hatten sich beim Abstieg verirrt und kamen weder vor noch zurück, weshalb sie den Notruf wählten.
Eine Handverletzung löste am Sonntag einen Einsatz auf der Zellerhütte in Vorderstoder aus. In Bad Goisern versorgten Mitglieder der Bergrettung im Bereich der Halleralm hingegen eine Fußverletzung.
Einsatzkräfte der Ortsstellen Steyr/Losenstein und Molln brachen am Sonntag zu einer Rettungsaktion auf der Ebenforstalm auf. Eine Person hatte einen Kreislaufkollaps erlitten, nach der Erstversorgung wurde sie mit dem Notarzthubschrauber ins Spital gebracht. Vom Wiesberghaus in Hallstatt wurde ebenfalls eine Person in ein Krankenhaus geflogen.
Zweimal rückte die Ortsstelle Gmunden am Sonntag aus: Eine Familie hatte bei einer Wanderung im Bereich Mitterberg einen am Boden liegenden Schwammerlsucher entdeckt. Der 84-Jährige litt an Kreislaufproblemen und allgemeiner Erschöpfung. Der 48-jährige Vater lief zum nächstgelegenen Haus, um die Einsatzkräfte zu alarmieren. Bergretter stiegen gemeinsam mit dem Pensionisten rund 100 Meter ab und brachten ihn zur Kontrolle in ein Spital.
Video: Landesleiter Christoph Preimesberger über den Einsatzrekord
dies bring eben eine Massenwanderung mit sich,
viele glauben es ist die Disney-World
Danke an alle Frauen und Männer die sich in den Dienst Menschenrettung, salbst aus unwegsamsten Gelände stellen, und hier dafür einen Teil der Freizeit der Allgemeinheit zur Verfügung stellen!
Zahlen lassen ist die erste Maßnahme zur Eindämmung des "gerettet werden wollens".
Als Zweites gehören die Versicherungstarife um das 10fache angehoben.
Wie kommen die Bergretter dazu, sich selbst immer wieder in Gefahr zu bringen?.
Die Halbschuhtouristen häufen sich und das fehlgeleitete Navi tut das ihrige! Einsatz bezahlen müssen hilft bestimmt! Ohne das Gebiet zu kennen werden einfach andere Steige genommen und dann gibt’s kein vor und zurück mehr! Am Schlimmsten ist aber, wenn Eltern aus Egoismus auch noch mit kleineren Kindern unterwegs sind.
Sie haben vollkommen Recht!
Man kann nur den Kopf schütteln!
Heute hat fast keiner mehr Respekt vor den Bergen, schwierigen Wanderwegen, Almen....!
Und das mit hohen Alter, Gesundheitliche Prib
Problemen, Unerfahren, und keine Kondition! Und mit Kleinkinder, einfach unverantwortlich!
Herrunten gibt es viele schöne Wanderwege! Schöne Landschaften....aber NEIN, hoch hinauf!🙈🙈🙈
Ich finde auch, der es so herrausforderd, soll für diesen Einsatz selber bezahlen!
Wie kommen wir als Steuerzahler dazu!!🛌🤭