Ortig in Braunau: „Ried ist und bleibt Hauptstadt des Innviertels!“
RIED/BRAUNAU. Dass der Rieder Bürgermeister seine Stadt mehrfach zur Hauptstadt des Innviertels erklärt hat, stößt vielen Braunauern sauer auf. Jetzt stieß Ortig just in Braunau mit einer Rede nach.
Johannes Waidbacher, VP-Kandidat bei den anstehenden Braunauer Bürgermeisterwahlen, hatte Ortig im Rahmen der Veranstaltungsserie „Besser.Machen“ eingeladen, zu referieren. Waidbachers Ansage, dass eigentlich das einwohnermäßig größere Braunau die Hauptstadt des Innviertels sei, man sich aber Verbesserungsanregungen holen wolle, „korrigierte“ Ortig umgehend.
Er erteile niemandem Ratschläge, aber Ried sei und bleibe die Hauptstadt des Innviertels, so Ortig: Die Stadt habe Betriebe wie Sparkasse und Energie Ried nie verkauft. Deren Einnahmen bewahren jetzt in schlechteren Zeiten vor einem finanziellen Haushaltsabgang, so Ortig. Ried habe mit dem Ausbau des Bundesschulzentrums die größte Schulbaustelle des Landes und investiere kräftig in die eigenen Bildungseinrichtungen.
Ried stehe vor dem größten Geothermieprojekt Österreichs, das um rund 50 Millionen Euro weite Teile der Stadt mit sauberer Heizenergie versorgen werde. Die Bewilligungen seien erteilt, der Bohrstart erfolge demnächst. Ried sei derzeit gar die Fußballhauptstadt Österreichs, so Ortig mit Verweis auf den Tabellenführer SV Ried. Die Stadt lege sich finanziell für die Fußballakademie ins Zeug. Ortigs Rezepte für den Handel: „Die Geschäfte müssen in der Innenstadt und sehr zentrumsnah sein, nicht aber in der Peripherie.“ Ried gelte als „sozialer Wärmestrahler“ in Oberösterreich. Das politische Klima in Ried werde allseits gelobt, 94 Prozent der Beschlüsse fielen einstimmig. „Drohen der Stadt irgendwelche Nachteile, intervenieren alle sofort bei den übergeordneten Stellen ihrer Partei.“
In Sachen Finanzkraft pro Kopf rangiere Ried landesweit auf Platz vier. „Nennen Sie mir eine Stadt im Innviertel, die das alles kann“, so Ortig mit einer Replik auf „Hauptstadt-Kritik“ durch Braunaus Wirtschaftskammerleiter Klaus Berer, der seinerseits einen Vergleich einbrachte: „Kitzbühel ist vermutlich pro Kopf finanzkräftiger als Wien, würde sich aber nie als Hauptstadt Österreichs bezeichnen.“
Was Ried im Vergleich zu Braunau verwehrt bleibt: Ein neues Hallenbad und eine Landesausstellung. Letztere werde 2012 für Braunau zur Jahrhundertchance, so Waidbacher. Braunau habe sich in manchen Belangen unter dem Wert geschlagen, jetzt sei eine Aufbruchstimmung spürbar. Es gebe unter anderem Bestrebungen, ein Citymanagement einzuführen, eine Verkaufsflächenerhebung laufe.
Im Braunauer Rathaus dürfte sich dem Vernehmen nach die vielfach kritisierte „Informationspolitik“ personell wandeln.
Ich selbst war bei dieser Braunauer Veranstaltung als Gast mit dabei. Das, was Bm Ortig gesagt hat, stimmt großteils, weil in Braunau die letzten 20 Jahre sehr viel verschlafen worden ist. Etwas dicker aufzutragen ist ok, da das alles auch sehr freundschaftlich gemeint war. Falls Herr Johannes Waidbacher Bm werden sollte, kann man sich nur über eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Rieder Bm Alfred Ortig freuen. Man kann nur hoffen, daß die Braunauer Bevölkerung klug genug ist und nicht auf alte Gäule setzt.
Soviel ich weiß hat Braunau schon eine Geothermie und die Schulbaustelle bei der HTL/HBLA ist bereits fertig - Womit die Hauptstadtfrage wieder gelöst wäre!
Auch Altheim hat eine Geothermie (als Vorreiter) und eine fertige Schulsanierung - hoffentlich kommen die Altheimer nicht drauf sich als Hauptstadt zu bezeichnen!
Ein bissl weniger Überheblichkeit würde dem Herrn Ortig nicht schaden!