Burgruine Reichenstein wird zum Museum ausgebaut
TRAGWEIN. Schon seit sieben Jahren wird intensiv an dem Plan gearbeitet, die Burgruine Reichenstein zum Oberösterreichischen Burgenmuseum zu machen.
Nun konnte die Finanzierung gesichert werden, das Konzept steht und die Bauarbeiten haben begonnen. Zu diesem Zweck wurde Anfang des Jahres die „OÖ Burgenmuseum Reichenstein GmbH“ gegründet. Gesellschafter sind die Gemeinde Tragwein, die Starhemberg’sche Familienstiftung, die Pfarre Pregarten und der Burgverein.
Das Museum wird in einem Neubau südlich der Ruine angesiedelt. Der Bau wird eine Ebene tiefer liegen: Somit ist das Dach zugleich eine Seite des neuen Burghofs. Außerdem wird die Kapelle saniert. „Der Baggerlärm ist Musik in meinen Ohren“, sagt Roland Huber vom Burgverein: „Wir haben auf der Burg viel für ihre Erhaltung gearbeitet. Mit der Schönheit der Natur und der Sammlung Höllhuber muss das Projekt Burgenmuseum einfach etwas werden.“
Natur und Geschichte
Im Museum wird das Thema Burg auf drei Arten beleuchtet, erklärt Manfred Hainzl, der wissenschaftliche Leiter: „Herrschaft, Lebensraum und das bauliche Erscheinungsbild werden wissenschaftlich, didaktisch und gestalterisch aufbereitet.“ Eine wichtige Zielgruppe sind junge Museumsbesucher. Das Thema Natur wird in einer zweiten Ausstellung behandelt. „Mit diesen zwei Dauerausstellungen haben wir starke Grundpfeiler des Projekts“, ist Hainzl überzeugt. Außerdem ist ein Themenwanderweg um die Burg und in das Naturschutzgebiet der Wald-aist geplant. „Reichenstein wird zu einem Leitprojekt, das auch überregionale Bedeutung bekommen soll“, ist Bürgermeister Josef Naderer (VP) stolz auf das Konzept. Denn die Schritte dahin waren nicht ganz einfach: 30 Jahre lang hatte sich der Burgverein um den Erhalt der Ruine gekümmert. „Aber irgendwann war das auf ehrenamtlicher Basis nicht mehr machbar“, sagt Naderer. In Zusammenarbeit mit einer Reihe von Partnern entstand die Idee zum Burgenmuseum.
Die Eröffnung soll im April 2013 sein. Ein Termin, der nicht ganz zufällig gewählt wurde. „Wir sind damit auch Partner der Landesausstellung im nächsten Jahr und werden in den Werbemitteln vertreten sein“, erklärt der Bürgermeister. Wie bisher soll die Burg aber auch weiterhin als Veranstaltungsort genützt werden: „Das Vereinsleben soll sich hier wiederfinden und die Burg möglichst vielen zugänglich sein.“ (eiba)
1,67 Millionen Euro werden in den 400 Quadratmeter großen Zubau investiert. Auf zwei Dritteln der Ausstellungsfläche wird das Thema Burg zwischen dem 11. und 17. Jahrhundert behandelt. Grundlage ist die Sammlung des Tragweiners Alfred Höllhuber, dem 2010 verstorbenen Entdecker der Holzburgen. Zweiter Schwerpunkt ist das Thema Natur mit dem Natura 2000 Schutzgebiet Aist und Narrn. Eröffnet werden soll das Museum im April 2013.