Schwedenbomben-Niemetz ist in Linz bald Geschichte
LINZ. Konditorei in Mozartstraße wird Ordination – Kiosk am Südbahnhof ab Mai neu vergeben.
"Schwedenbomben – eigene Erzeugung", prangt auf dem Eckhaus Mozartstraße 24/Fadingerstraße in Linz. Viele Jahre kamen die Schwedenbomben, die untrennbar mit dem Namen Niemetz verbunden waren, aus der dortigen Backstube. Das ist längst vorbei. Die Insolvenz des Familienunternehmens hat auch der Konditorei im Erdgeschoss und dem Niemetz-Kiosk am Südbahnhofmarkt den Garaus gemacht.
Doch es gibt bald neues Leben in den geschichtsträchtigen Mauern des Süßwarenkonsums. Das Haus Mozartstraße 24 gehört seit 2004 der Arztfamilie Pischel, die die Neuvermietung in Angriff genommen hat. Seit Jahreswechsel sei Niemetz draußen und habe nun endlich geräumt, sagt Zahnarzt Thomas Pischel, der angrenzend seine Ordination hat und auch im Hause wohnt.
310 Quadratmeter neu
Nun wird umgebaut. Auf 170 Quadratmetern im Erdgeschoss und 140 Quadratmetern im ersten Stock sollen eine Ordination und Büros entstehen. Architekt ist Peter Danzmayr aus Leonding. Die Ordination soll bereits fix, aber noch nicht unterschrieben, sein.
Auch am Südbahnhofmarkt soll endlich etwas weitergehen. Der seit etlichen Monaten verwaiste Niemetz-Kiosk sei nun "endlich fast geräumt", heißt es aus dem Büro der für Marktagenden zuständigen Stadträtin Susanne Wegscheider. Auch hier sei es mit der Familie Niemetz nicht einfach gewesen. Eine Entscheidung, wer den attraktiven Kiosk bekommen wird, soll laut Franz Mader vom Büro Wegscheider bis Ende April fallen. Es wird wieder eine Konditorei sein. Sie könnte, je nach Umbauaufwand, bereits ab Mai tätig sein.
Viele wollen den Kiosk
Interessenten gebe es zuhauf. Wer das Rennen macht, werde wohl letztlich der Stadtsenat im Einvernehmen mit dem Finanzreferenten entscheiden, heißt es. Es ist Vizebürgermeister Christian Forsterleitner, der in der Swap-belasteten Stadt ein wachsames Auge auf künftige Einnahmen hat. Ob für die Vergabe eine (formale) Auschreibung nötig ist, steht noch nicht fest. Linz wird jedenfalls um Süßes reicher und um eine Attraktion ärmer; nämlich, die heimliche Hauptstadt der Schwedenbomben zu sein. Die Markenrechte dafür wanderten nach dem Konkurs von Niemetz an Heidi Chocolat nach Rumänien. Der Schokoladenhersteller mit Sitz in Bukarest gehört zur Firmengruppe Julius Meinl.
Der "Schwedenbomben-Bruch" in weißen Kartons, spottbillig im Niemetz-Kiosk gekauft, ist damit endgültig nostalgische Kindheitserinnerung.
Der Straßenwahlkampf macht "Weihnachtspause"
Mobilitätsplaner wechselt zur Straßenbetreuung
Saunahütte in Leonding stand in Vollbrand
Wofür stehen die Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl in Linz?
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Schwedenbomben wurden in Linz nie produziert. Die wurden immer in Wien produziert.
kein Vergleich mit den deutschen "Dickmanns" und Co. .
Leider ist durch die Weiterführung auch der Preis exorbitant gestiegen.
Leider ist Niemetz (bis auf die Leuchtreklame) jetzt Geschichte, aber oft ist es bei solchen Geschäftsschliessungen so: Wenn alle, die hinterher furchtbar jammern, dass das Lokal geschlossen hat bzw. schliessen musste, zuvor auch nur ein paar Mal dort etwas konsumiert hätten, dann hätte es wahrscheinlich gar nicht schliessen müssen.
Da haben sie allerdings recht.
Als ich vor vielen Jahren an der letzten offiziellen Fahrt der Steyrtalbahn teilnahm, meinte der Schaffner zu mir :" wenn immer so viele Leute wie heute mit dem Zug gefahren wären, hätte man sie sicher nicht eingestellt".
Das Lokal am Südbahnhof ging immer gut, es wurde halt durch die Insolvenz der Niemetz-Mutter mitgerissen.
Schade um den Schwedenbomben-Bruch, den wird s nicht mehr geben. Schwedenbomben kann man aber in jedem Supermarkt kaufen - kein Vergleich mit den deutschen "Dickmanns" und Co. .
@CptWildDuck!
Ja, leider hat es in letzter Zeit im Niemetz-Kiosk im Südbahnhofmarkt keine Schwedenbomben mehr gegeben. Die Marke ist ja im Zuge der Insolvenz verkauft worden und die Konditoreien sind unter der Fahne des Masseverwalters noch eine Weile weiter gelaufen, bis alles verwertet war. Meine Anmerkung im Artikel sind, wie geschrieben, "nostalgische Erinnerung" - leider....
Danke für Ihre Rückmeldung!
Die Marke allein machts auch nicht,
mal ehrlich, das Naschwerk schmeckt auch nicht mehr
es ist 0815 wie der andere nur noch süße Ramsch.
Im Nimetz Kiosk am Südbahnhofmarkt gab es schon länger keine Schwedenbomben mehr...
Die Blutwerte einiger Ex-Kunden freut es.
hoffentlich gibts bei der vergabe für den kiosk keine "freunderlwirtschaft". zu befürchten ist es jedenfalls....