Busspur für Kreuzfahrttouristen beim Lentos wird verbreitert
LINZ. Mit der schon 2020 beschlossenen Verbreiterung der Busspur an der Donau soll im Frühjahr begonnen werden.
Nun scheint es tatsächlich ernst zu werden. Im Verkehrsausschuss am Montag bzw. bei der Gemeinderatssitzung im Dezember sollen die rechtlichen Grundlagen für die Verbreiterung der Busspur bei der Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe beim Lentos geschaffen werden. Das Projekt ist nicht neu. Schon 2020 wurde eine grundsätzliche Einigung verkündet, 2022 die Umsetzung erneut angekündigt.
Mehr dazu: Sitzstufen beim Lentos müssen für Busse weichen
Konkret soll die unterste Sitzstufe um 60 auf etwa 40 Zentimeter verschmälert werden, auf einer Länge von 95 Metern geht es insgesamt um eine Fläche von 66 Quadratmetern (auf den Renderings ist die Baumaßnahme nicht zu sehen). Dadurch sollen jene Busse mehr Platz bekommen, die Touristen von den Schiffen abholen - für den zuständigen Verkehrsreferenten Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) eine Maßnahme zur Unterstützung des Schifffahrtstourismus. Längeres Parken sei nicht gestattet. Es gehe auch um die Sicherheit der Radfahrer und Fußgeher dort.
Wirtschaftsfaktor Schiffstourismus
Der Schiffstourismus würde der Stadt einen Umsatz von 17,6 Millionen Euro bringen. Laut dem Jahresbericht der viadonau legten in der laufenden Saison bisher rund 1410 Schiffe mit 197.000 Passagieren in Linz an. Etwa 60 Prozent davon würden auch Angebote, wie Stadtführungen nutzen. Passagiere, die in Linz bleiben geben durchschnittlich 23 Euro pro Person und Tag aus, Passagiere mit Tagesausflug etwa 14 Euro. „Die Zahlen belegen deutlich, welchen Wert der Schifffahrtstourismus für Linz hat“, sagt Hajart: Deshalb müsse man wir auch darauf schauen, dass die Zu- und Abfahrtswege für die Busse möglichst sicher sind – die Verbreiterung der Straße ist deshalb sinnvoll.“
Weitergehende Umgestaltung
Auf dem verbreiteten Rendering ist von einer schmäleren Sitzstufe noch nichts zu sehen, dafür aber Vorschläge für eine Neugestaltung des Grünraumes. "Durch mehr Bäume, Steingärten, Sitzgelegenheiten und einen Weg würde die Attraktivität deutlich steigen", sagt Hajart.
SPÖ wird zustimmen
Die SPÖ erneuert ihre bereits vor Jahren avisierte Zustimmung. "Allerdings wäre es gut gewesen, wenn Hajart vorher mit mir gesprochen hätte", sagt Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SP) und wundert sich, dass seit der letzten Ankündigung nichts passiert sei. Kritik kommt auch am Vorgehen Hajarts bezüglich der Grünraumgestaltung, da es laut Prammer weder mit den Grundeigentümern (Linz AG, ILG), noch mit der für Grünraumgestaltung zuständigen Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) Vorgespräche gegeben habe.
Grüne: "Weniger Raum für erholungssuchende Bürger"
Scharfe Kritik kommt von den Grünen und Linzplus. "Mehr Platz für Reisebusse, bedeutet weniger Raum für erholungssuchende Bürger", sagt der grüne Klubobmann Helge Langer. Dieses als Tourismus-Förderungs-Maßnahme angepriesene Vorhaben sei nichts anderes als ein Eingriff in eines der zentralsten Naherholungsgebiete in unserer Stadt. Die Grünen plädieren einmal mehr für alternative Standorte für den Buseinstieg, wie zum Beispiel bei der Oberbank oder der Umkehrschleife beim Brucknerhaus, die untertags nicht genutzt werde.
FPÖ kritisiert Zerstörung
Keine Zustimmung gibt es auch von der FPÖ. Sicherheitsstadtrat Michael Raml spricht von einer "Zerstörung unseres innerstädtischen Naherholungsgebietes" und fordert mehr Augenmaß in der Linzer Planungs- und Verkehrspolitik.
Potocnik: "Skandalöser Umbau"
Von einem "skandalösen Umbau" spricht Linzplus-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik. Anstatt die Aufenthaltsqualität an der Lände zu verbessern, werde diese so umgebaut, dass Busse und LKW’s möglichst gut anfahren können. "Das ist verrückt", sagt Potocnik, der sich ebenfalls dafür ausspricht, Busse auf der "Unteren Donaulände" parken zu lassen, auch wenn die Passagiere dann 200 Meter zu Fuß gehen müssten. Schon jetzt würden sich Busse nicht daran halten und bei laufenden Motoren länger an der Donaulände stehen bleiben.
Parkgebühren pro Minute €5,- einheben dann braucht man nichts verbreitern, denn dann fahren die Busse wirklich nur schnell zum aus- und einsteigen zu. Das eine oder andere Busunternehmen wird dann auch noch die eine oder andere Zusteigstelle finden.
Außer dem hat man sich das eh überlegt mit der Ausfahrt dort, die Straße dort wird das nächste Nadelör werden wenn die Westring Brücke fertig ist.
Der teure Landstrom wird dann durch stinkende Dieselbusse ad Absurdum geführt.
Die Studie mit der angeblichen Umwegrentabilität bitte veröffentlichen, Herr Hajart. Da sind doch sicher nur Fake-Zahlen drinnen! Mit derartigen Umfragen kennt sich die ÖVP ja gut aus Die Verschandelung des Raumes entlang der Donau ist tatsächlich eine der ganz großen Dummheiten dieser Stadtregierung. Wie kann man sich auf derartige Hässlichkeiten zu Lasten der Linzer und Linzerinnen, die dort spazieren gehen wollen, einlassen? Zum kotzen!!!
Dümmer geht in Linz immer! Den perfekten Raum fürs Flanieren zwischen Altstadt und Donau opfert man für einen dämlichen Busparkplatz. Gehts noch?
Wo ist da ein Busparkplatz ausser bei der Oberbank?
Jetzt dann entlang der Donau, denn die Busse parken dort schon aktuell und keinen der Stadt interessierts oder ahndets...
Die Schifftouristen die mit Bussen vom Schiff abgeholt werden sind garantiert nicht die gleichen die in der Altstadt oder anderswo in Linz Führungen mitmachen oder Essen gehen. Das bissl logisches Denken hätte ich mir schon erwartet vom Verkehrsausschuss.
@t...
... logisch denken solltest vielleicht du.
- nur Andocken kostet rd. € 3.000 (ohne strom, etc.. )
- über 50% der Schiffe stehen Übernacht ... somit flanieren die Gäste in der Stadt
- die Busse kommen meistens von regionalen Unternehmen
- alle Touristenguides brauchen eine Österreiche Lizenz und kommen zu 99% aus der Region
- die einzige Schiffswerft ist in Linz ... somit werden alle Reparaturen in Linz durchgeführt
- 2 Linzer Unternehmen beliefern die meisten Kreuzfahrtschiffe mit Lebensmitteln ... Beladung ist in Wien aus technischen Gründen
- etc. etc. ....
Ihr Stil erinnert an einen "Herrn" namens Cedriceroll …….
Super Linz. Immer Betonieren. Grandios.
Linz "an der Donau" hat einen dermaßen unattraktiven Uferbereich, es ist zum Haareraufen. In jeder anderen Stadt gibt entlang von großen viel Angebot, das zum Flanieren und Verweilen einlädt.
In Linz baut man einen Busparkplatz.