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"Da für Menschen, die keine Lobby haben"

Von Manfred Wolf, 20. November 2024, 19:16 Uhr

LINZ. Wahlauftakt der KPÖ am 7. Dezember, im Jänner kommt die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr nach Linz

 Ins "Gelbe Krokodil" lud gestern Gerlinde Grünn, Spitzenkandidatin der KPÖ für die Bürgermeisterwahl am 12. Jänner. Sie wolle für jene Menschen da sein, die keine Lobby haben, sagte sie. Dabei ziele sie, weil es ein Herzensthema sei, auf das Wohnen ab. Erfolg sei ihr diesbezüglich beschieden, sagt sie, denn auf ihre Initiative hin "gibt es einen Kautionsfonds – ein Darlehen für Menschen, die umziehen müssen, aber kein Geld haben." Dieser solle aufgestockt werden, ebenso der Sozialfonds.

Beim Thema Wohnen sei das von KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr geführte Graz Vorbild – sie kommt am 8. Jänner nach Linz. "Dort gibt es den Mietzinszuschlag, niemand muss mehr als ein Drittel seines Haushaltseinkommens für Wohnkosten aufbringen."

Mehr Transparenz

Anliegen sei ihr auch die Entlastung von Familien – die Verlängerung des 100-Euro-Schulstartpakets für Menschen mit geringem Einkommen sei wichtig. Es solle auch wieder kostenloses Essen für Hort- und Kindergartenkinder geben, denn es sei keineswegs garantiert, dass alle Kinder gut versorgt würden. Die Freifahrt auf allen Linzer Linien sei eine ökologisch und sozial wichtige Maßnahme.

Dann schwenkte Gerlinde Grünn auf jenen Umstand um, der sie überhaupt zur Bürgermeisterkandidatin gemacht hat, nämlich der Postenschacher und die Vertuschung desselben, der zum Rücktritt von Klaus Luger geführt habe. Es sei eine Kompetenzenverschiebung vom Gemeinderat hin zum Stadtsenat und zum Bürgermeister geschehen, den sie stets kritisiert habe. Das habe zu einer "zu großen Machtkonzentrationen bei Einzelnen und zu Eigenmächtigkeiten geführt". Künftig sollen der Stadtsenat, ebenso wie der Gemeinderat, öffentlich tagen, sagt sie, damit "es transparenter wird und mehr Menschen draufblicken können. Gleiches solle auch für die Kontrollamtsberichte gelten. Ausgelagerte städtische Firmen sollten wieder näher an die Stadt geführt werden. "Was dort vorgeht, bleibt vor dem Gemeinderat verborgen."

Vorbilder in Graz und Salzburg

Sie wolle im Wahlkampf, wie schon Elke Kahr und der Salzburger KPÖ-Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl, mit den Menschen auf Augenhöhe reden. Im direkten Kontakt sehe man die vielen Problemlagen der Menschen. "Die Armen schreien ja nicht, Armut ist leise, sie ist mit sehr viel Scham verbunden – das erfährt man nur, wenn man mit den Menschen spricht." Der Auftakt dafür ist am 7. Dezember am Südbahnhofmarkt. 

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Autor
Manfred Wolf
Ressortleiter Lokales
Manfred Wolf

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