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Stadtarchiv legt Verzeichnis aller Linzer Straßennamen vor

Von Christian Diabl, 26. November 2024, 16:31 Uhr
Buch zu Linzer Straßennamen präsentiert
V.r.n.l.: geschäftsführender Vizebürgermeister Dietmar Prammer, Bildungsreferentin Stadträtin Eva Schobesberger, Walter Schuster, Leiter des Archivs der Stadt Linz, Cornelia Daurer und Johannes Kaska, Archiv der Stadt Linz Bild: Stadt Linz

LINZ. Von Kepler bis Bismarck: Eine neue Publikation des Archivs der Stadt Linz stellt alle Linzer Straßennamen und ihre Geschichte vor.

Wie die Stadt haben auch manche Straßen und Plätze in Linz eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Politische Zäsuren führten zu Namensänderungen. Der Hauptplatz beispielsweise war einmal der Franz-Josefs-Platz, dann der "Platz des 12. November", später der Adolf-Hitler-Platz, dann wieder der Hauptplatz.

Dabei gibt es Straßennamen, wie wir sie heute kennen, erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis dahin waren es einfach Bezeichnungen, die sich im Volksmund eingebürgert haben. Oft wurden Straßen nach bedeutenden Gebäuden, wie einer Kirche oder einem Gasthaus benannt, nach einer Adelsfamilie oder einer bestimmte Berufsgruppe, die sich dort angesiedelt hatte. Viele Verkehrsflächen hatten auch gar keinen Namen. Erst 1869 hat sich das geändert. Linz erlebte damals ein dynamisches Wachstum, die Menschen bekamen plötzlich Orientierungsprobleme, zumal es auch noch keine Hausnummern gab. Plötzlich mussten viele neue Namen her und man begann, Personen auf diese Weise zu ehren. Auch hier spiegelt sich der Zeitgeist wieder. Zum Zuge kamen fast ausschließlich Männer. Erst in den letzten Jahren bekommen Frauen den Vorzug, es dauert aber, bis diese aufholen. So sind aktuell erst 54 Straßen nach Frauen benannt, während 512 Straßen an Männer erinnern. 

Belastete Straßennamen

Vorschläge für neue Namen kommen vom Archiv der Stadt Linz, das sich in den letzten Jahren intensiv mit den Linzer Straßennamen beschäftigt hat. Der Grund war ein Auftrag des Gemeinderats, problematische Persönlichkeiten zu identifizieren. Vier Straßen wurden schließlich umbenannt, weil ihre Namensgeber eine zu große Nähe zum Nationalsozialismus und/oder Antisemitismus nachgewiesen wurde.

Als Abschluss des Projekts haben Archivdirektor Walter Schuster und seine Mitarbeiter Cornelia Daurer und Johannes Kaska heute ein Nachschlagewerk präsentiert. In "Die Straßen und Plätze in Linz" werden die aktuell 1210 offiziell benannten Verkehrsflächen sowie 452 nicht mehr verwendete, frühere Straßennamen vorgestellt und durch eine ausführliche Einleitung zur Geschichte der Linzer Straßen und deren Benennungen ergänzt - "ein tolles Weihnachtsgeschenk für jeden Linzer", sagt der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP) bei der Präsentation.

Die Buchpräsentation war der letzte offizielle Auftritt des scheidenden Archivdirektors Walter Schuster, der nach 34 Jahren im Haus, mit Monatsende in Pension geht. Ihm folgt sein Mitarbeiter Johannes Kaske als Leiter nach. Bildungsstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) würdigt Schusters großen Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Geschichte in Linz. 

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Christian Diabl
Christian Diabl
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2  Kommentare
2  Kommentare
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fragesteller (263 Kommentare)
vor einer Stunde

Diese Sorgen möchte ich haben, haben diese Beamten wirklich nichts anderes zu tun? Könnte man sicher einsparen. Warum muß man Strassen umbenennen, das ist halt unsere Geschichte die man trotzdem nicht auslöschen kann!

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Gugelbua (33.028 Kommentare)
vor einer Stunde

und hat man die bösen Namen alle getilgt❓😉

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