Begeisternder Südseezauber in der Eisstockhalle
KEFERMARKT. Bei der Faschingsrevue der Frauenbewegung blieb erneut kein Auge trocken.
Man begegnet ihnen in Kefermarkt als Hausfrauen und Mütter, freundliche Gemeindebedienstete, vielleicht auch als unscheinbare "graue Mäuse". Beim traditionellen, alle zwei Jahre stattfindenden Frauenfasching zeigten sich 33 Frauen der Katholischen Frauenbewegung jedoch an drei Abenden von einer erstaunlichen Seite. Man möchte fast sagen: außer Rand und Band. Wegen des Besucherinteresses wurden die Veranstaltungen vom Pfarrzentrum in die größere Halle des Eisschützenvereins im Talgrund verlegt. Dort wurde aber dem Publikum nicht kalt: Dagegen half ein abwechslungsreiches, fantasievolles Programm.
Drei Abende Parodie und Ironie
Dem Motto des Abends (Südseezauber in der Eisstockhalle) entsprechend, zogen die Protagonistinnen in bunten, fantasievollen Kostümen, einem leuchtenden Stern folgend, unter frenetischem Begrüßungsapplaus in die Halle ein. Obfrau Liesi Linskeseder eröffnete den Abend mit einer spitzen Bemerkung: Sie freue sich über gut besuchte Veranstaltungen auf dem Kirchenplatz, jedoch nicht darüber, dass immer weniger Menschen in die Kirche selbst finden.
Danach ging es – zack, zack – von einem die Lachmuskeln strapazierenden Programmpunkt zum nächsten. Dabei konnten die jeweils 300 Besucher über die Perfektion in Regie, Choreografie, Gesang und Musik staunen. Alle zeigten sich als tolle Schauspielerinnen, Sängerinnen und Tänzerinnen mit origineller Farbenpracht in ihren Kostümen, zur Professionalität herangeführt von Anita Krah. Hervorgehoben seien etwa die Sing-Sang-Frauen, die neckisch-kreative Modenschau, "Wir sind Kaiser mit Sängerin Melissa Aschenweng", Szenen mit köstlicher Selbstironie aus der Abflughalle in Hörsching oder die Gstanzln der "Sonst-Organistin", beinahe durchgehend von tosendem Applaus begleitet.
Farbenprächtige Show
Im Unterschied zu vorangegangenen Jahren hatte der Abend mehr Showcharakter, während früher vermeintlich Bedeutsames aus dem Kefermarkter Alltag humorvoll betrachtet wurde. Doch der sich schleppende Schulbau, die Personalfluktuation im Gemeindeamt oder die Straßensanierung ins Neudörfl, in dem auch das Haus eines Landesrates steht, durften nicht fehlen. Dass es in Kefermarkt keinen Jungbauernkalender gibt, weil es nur Altbauern gebe, darf wohl in die Kategorie "Fake News" eingeordnet werden. Eine Rüge setzte es für Gemeindemandatare: Beim vergangenen Frauenfasching war nur die Vizebürgermeisterin zu sehen.
Mit einer flotten Tanzeinlage – die Kondition schwand auch nach dreistündigem Einsatz nicht – und Dankesworten der Obfrau endete der Südseezauber. Ein Zauber, der sich ob seiner Qualität selbst in größeren Locations mit noch mehr Publikum sehen lassen könnte.