Lebensmittelkooperativen erleben einen rasanten Aufschwung
NEUMARKT IM MÜHLKREIS. Regionale "Foodcoops" profitieren von der Coronakrise. Die Anzahl der Bestellungen von Biolebensmitteln hat sich im März vielerorts verdoppelt.
Ein Umsatzplus von bis zu 200 Prozent verzeichneten die Mühlviertler Lebensmittelkooperativen "Foodcoops" seit Ausbruch der Coronakrise Mitte März. Eine kontaktlose Auswahl und Abholung regionaler Biolebensmittel ist demnach für viele Menschen in der derzeitigen Situation deutlich attraktiver geworden.
Krisensichere Versorgung
Foodcoops sind Kooperativen von Konsumenten und umliegenden, direktvermarktenden Produzenten. Sie verstehen sich als Teil der lokalen Nahversorgung. Ob beim GenussFAIRteiler in Neumarkt, bei "bauern.laden.ein" in Alberndorf oder bei der "FrEsskultur" in Zwettl: Seit Beginn der Corona-Maßnahmen haben sich die Bestellungen bei diesen Initiativen verdoppelt. In Zwettl stieg der Wert der bestellten Waren im März um 50 Prozent, in Alberndorf um 150 Prozent und in Neumarkt gar um 200 Prozent an.
"Direktvermarktung bekommt einen neuen Stellenwert!", sagt Markus Barth vom GenussFAIRteiler Neumarkt über die Entwicklung der vergangenen Wochen. "Gerade in Zeiten wie diesen ist eine ausreichende Versorgung mit gesunden Lebensmitteln aus unserer Region umso wichtiger. Wollen wir Lokalisierung oder Globalisierung? Das ist der entscheidende Punkt, der offenbar gerade jetzt immer mehr Menschen bewusst wird."
Ähnlich fällt die Einschätzung von Michaela Jancsy, Koordinatorin des Projekts "Appetit auf Zukunft" der Bio Austria Oberösterreich, aus: "Die Menschen haben Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und erkennen in den Foodcoops die Möglichkeit einer krisenfesten Lebensmittelversorgung. Das erklärt auch, warum viele bisher inaktive Mitglieder plötzlich vermehrt bestellen."
Auch die Foodcoops im Mühlviertel haben ihre Abholungsmodalitäten an die Corona-Maßnahmen angepasst: Der Ladendienst wird mit Mundschutz, Handschuhen und hinter einer Trennwand absolviert, alle Bestellungen sind fertig sortiert und verbucht, es stehen Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel bereit. Die Abholungen finden einzeln statt. Alle Mitglieder sind zudem aufgefordert, Abholgemeinschaften zu bilden. Will heißen: Eine Person holt die Lebensmittel für mehrere Mitglieder ab, um die Kontakte zu minimieren.
Wer sich für die Gründung einer Foodcoop interessiert, kann Michaela Jancsy für einen Online-Vortrag buchen oder sich telefonisch beraten lassen: "Pro Jahr steht ein Fördertopf von 10.000 Euro bereit, jedes Projekt wird mit bis zu 2000 Euro Starthilfe, etwa für die Anschaffung von Kühlschränken, gefördert."
Kontakt: www.bio-austria.at
Härteausgleich bedeutet Aus für Freistädter City-Mobil
Mit dem Auto gegen Baum geprallt: 2 Verletzte in Bad Kreuzen
Volleyballerinnen überwintern als Bundesliga-Zweite
Unfalllenker durchbrach Wildzaun in Perg
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
es krankt an allen Ecken und Enden ohne Wirtschaftsförderung (wie Tabletten für Kranke) geht gar nichts mehr😉
Als ich gelesen habe, daß die pro Jahr 10.000,- Euro Fördergeld erhalten, habe ich geglaubt,ich träume. Das wird es in dieser Krisenzeit nicht mehr lange geben. Anstoßförderung ja, aber jedes Jahr.........Wenn sich ein Projekt nicht selbst erhalten kann, dann gehört es weg.
Laut einer Umfrage der AMA steht als letzte Motivation beim Lebensmitteleinkauf Bio. Ganz vorne steht die Hygiene und der Preis.