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Nach Felssturz am Attersee: "Gefahr ist nicht gebannt"

Von Gabriel Egger, 03. Februar 2021, 06:05 Uhr
Nach Felssturz am Attersee: "Gefahr ist nicht gebannt"
Der Felssturz beschädigte die Straße auf einer Länge von 300 Metern.

STEINBACH/ATTERSEE. 1500 Kubikmeter Gestein brachen von Wänden des Schobersteins aus – längerfristige Straßensperre und Betretungsverbote für Häuser.

Sie wird das ganze Jahr über von Tausenden genutzt, die von einem der Gipfel im westlichen Höllengebirge auf das grün schimmernde Wasser des Attersees blicken wollen. Auch bei Radfahrern ist die Seeleiten-Bundesstraße (B152) äußerst beliebt. Am frühen Nachmittag des vergangenen Montags war sie glücklicherweise menschenleer. Zumindest rund 100 Meter vor der Ortschaft Weißenbach, wo gegen 13.40 Uhr massive Felsblöcke in den Asphalt einschlugen.

Wie berichtet, hatten sich aus den Wänden zwischen Kleinem und Großem Schoberstein 1500 Kubikmeter Gestein gelöst. Teile davon durchschlugen die Lawinenverbauung und die Steinschlagnetze, bevor sie auf der Straße und im See aufprallten. "Es war wirklich ganz großes Glück, dass dort niemand unterwegs war", sagt Geologe Günter Moser, der sich gestern selbst ein Bild von den Ausmaßen des Felssturzes machte.

Bildergalerie: "Wie nach Meteoriteneinschlag": B152 nach Felssturz gesperrt

"Wie nach Meteoriteneinschlag": B152 nach Felssturz gesperrt
(Foto: Manfred Fesl) Bild 1/18
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"Die Fallhöhe war enorm"

Es sei ein "äußerst spontanes Ereignis" gewesen, habe nach Augen- und Ohrenzeugenberichten nicht länger als eine Minute gedauert. Ungewöhnlich sei es aber nicht. "Der Wechsel zwischen Frost und Tauwetter hat eine ganz klassische Situation für einen Felssturz erzeugt", sagt der Geologe.

Starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht erzeugen Spannungen im Fels, fügen ihm Risse zu, bis er schließlich birst. Auch starke Niederschläge können Felsstürze begünstigen.

Die Dimension des Ereignisses sei vergleichbar mit jener von August 2019, als sich auf der Südseite des Traunsteins ein massiver Felssturz ereignet und die Forststraße in Richtung Mairalm unpassierbar gemacht hatte. Nur die Wucht des Felssturzes sei in diesem Fall außergewöhnlich: "Die Fallhöhe war mit rund 300 Metern enorm, das Gestein wurde auch durch nichts gebremst und hat Teile des Ufers weggerissen", sagt Moser. Die am Montag verhängte Sperre der Bundesstraße werde länger dauern: "Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Es könnte jederzeit noch etwas nachkommen. Wir müssen auch bei der Arbeit sehr vorsichtig sein", sagt der Geologe. Über zwei Häuser wurde ein Betretungsverbot verhängt.

Die Straßensperre hat für die Bewohner der Region große Auswirkungen: Die Gemeinden Steinbach und Weyregg sind nur noch großräumig über Seewalchen und Schörfling erreichbar, Weißenbach muss von Unterach angesteuert werden.

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Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
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3  Kommentare
3  Kommentare
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metschertom (8.366 Kommentare)
am 03.02.2021 10:32

Zwischen kleinem und großen Schoberstein hängen noch einige massive Felsgebilde die nur darauf warten herab zu stürzen! Seeseitig ist das Gelände extrem brüchig.

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fai1 (6.391 Kommentare)
am 03.02.2021 09:09

Verstehe, es könnte ja gleich der nächste Meteorit einschlagen.

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Superheld (13.408 Kommentare)
am 03.02.2021 09:18

Man wird wohl einen Teil wegsprengen müssen, um die nächsten Jahre etwas Ruhe zu haben.

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