Nach Großbrand bei Biohof: "Wir stehen vor den Trümmern unserer Existenz"
SARLEINSBACH. Nachdem ein Großbrand am Mittwoch die Kräutertrockungshalle ihres Biohofes in Sarleinsbach (Bezirk Rohrbach) vernichtet hat, wissen Bergkräuter-Bäuerin Daniela Thaller und ihr Mann "derzeit noch nicht, wie wir weitermachen sollen".
Zunächst war es dichter Rauch, wenige Minuten später schlugen am Mittwochmittag dann schon meterhohe Flammen aus dem Gebäude ihres Biohofes in Sarleinsbach, sagt Daniela Thaller. Kurz darauf war von der Halle, in der die Besitzerin des Biohofes mit ihrem Mann die vielen verschiedenen Kräuter zum Trocknen gelagert hatte, wie bereits berichtet nichts mehr übrig.
- Lesen Sie mehr dazu: Großbrand bei Bio-Betrieb: Kräutertrocknungshalle komplett abgebrannt
"Das war die ganze Ernte des heurigen Jahres und teilweise auch noch jene von den Vorjahren,“ sagt die Bergkräuter-Bäuerin, die gemeinsam mit ihrem Mann den Hof im Jahr 2020 von ihren Eltern übernommen hat. Erst vor zwei Jahren hat das Paar die mithilfe einer Hackschnitzelheizung betriebene Trocknungsanlage erneuert. Mehrere Tonnen Kräuter, die mühevoll auf den angrenzenden Feldern angebaut und schließlich abgeerntet wurden, wurden mit einem Schlag vernichtet.
Bildergalerie: Großbrand bei Bio-Betrieb: Kräutertrocknungshalle komplett abgebrannt
Galerie ansehenDie Arbeit sei sehr erfüllend, aber gleichzeitig auch sehr arbeitsintensiv und aufwendig. Neben den speziellen Maschinen, die angeschafft werden mussten, haben die Thallers eine eigene Trockenmethode für die Kräuter entwickelt. Als Abnehmer für die vielen verschiedenen Kräuter - neben Zitronenmelisse, Schafgarbe, Anisysop, Oregano und Grünhafer werden auch Schabzigerklee und Lavendel angebaut - fungierte die Bergkräutergenossenschaft, sagt Thaller. „Wir sind derzeit noch ratlos, weil wir nicht wissen, wie wir weitermachen sollen“, hält die dreifache Mutter mit leiser Stimme fest. Nachsatz: „Wir stehen vor den Trümmern unserer Existenz.“
Ehemann hörte "lautes Knacken"
Rückblende: Es war vorgestern, kurz nach Mittag, als ihr Mann Josef draußen ein lautes Knacken hörte. Als er aus dem Wohnhaus rannte, habe er aus der nebenstehenden Trocknungshalle bereits den Rauch aufsteigen sehen. Kurz darauf alarmierte er die Leitzentrale. Rund 250 Helfer von 13 Feuerwehren rückten an und kämpften stundenlang gegen die Flammen. Erst in den Abendstunden konnte „Brand aus“ gegeben werden.
Wodurch das Feuer ausgelöst wurde, wird derzeit noch ermittelt. Brandstiftung könne aber „mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden“, teilte die Polizei gestern mit. Nach einer ersten Untersuchung der technischen Anlage sei es möglich, dass konstruktionsbedingt Funken über die Trocknungsanlage in die Halle gelangt sein könnten, hieß es. Weitere technische Untersuchungen der Trocknungsanlage seien im Zuge der Aufräumarbeiten geplant.