Willi Orthofer: Willis „Röhre“ verstummt
LINZ. Damals, Anfang der 1970er-Jahre, waren die Ausnahme-Musiker der Linzer Sinfonic-Rockband Eela Craig für uns so etwas wie „Rock-Götter“. Saxofonist, Schlagzeuger und Sänger Willi „Wil“ Orthofer war einer davon. Vorgestern Abend erlag er im Alter von sechzig Jahren unerwartet einem Herzversagen.
„Ich kam noch in den Genuss von original Hausmusik mit Vater, Mutter und Bruder, bevor ich meine eigene Spiritualität der Musik entdeckte. Seither rann viel Wasser die Donau runter und ein Leben ohne aktiv Musik zu machen, ist für mich nicht vorstellbar.“ Das erzählte mir der aus St. Valentin stammende Willi „Wil“ Orthofer dereinst in seinem Linzer Stammcafé, dem Traxlmayr.
Mit dem für ihn so typischen charmanten Schalk, der jede auch noch so schlechte Laune wegschmelzen konnte, schilderte er seinen Werdegang. Garniert mit vielen treffenden „Sagern“, denn Orthofer war auch ein Meister der Wortakrobatik. Nicht umsonst hatten viele Werbefirmen den kreativen Texter unter Vertrag. Auch an seinem aktuellen Arbeitsplatz, der Marketing-Abteilung im E-Werk-Wels war er – wie sein Chef Johann Reifeneder erzählt – beliebt und wurde wegen seiner großen fachlichen Kompetenz geschätzt: „Wir alle sind sehr, sehr traurig. Ich persönlich verliere einen sehr guten Freund, der für immer einen Platz in meinem Herzen hat.“
Begonnen hatte Willi als „kleiner Trommler“ in der St. Valentiner Ortsmusik. Kurz darauf ging’s weiter mit der eigenen Band, den PopCorns, in der er wie auch im OrSon Wels music club (mit „Sandy“ Horst Sonntagbauer) bis zu seinem Tod starke Rhythmen in die Gehörgänge fegte.
Es war 1970, als Orthofer unter anderem mit dem „elektronischen Oberförster“ Hubert Bognermayr die Rockband „Eela Craig“ gründete. Orthofers „Röhre“ – eine ungemein wandlungsfähige Stimme, die vom Reibeisen- bis zum Schmeichelsound alle Register ziehen konnte – war ein wesentliches Element für den raschen internationalen Erfolg des Ensembles, das auch – damals absolut ungewohnt – mit Klassik-Orchestern in Konzerthäusern Furore machte. Als Retroband, der auch Rudy Pfann angehört, sollte es 2011 beim Lentos aufspielen.
„Ich danke all meinen Wegbegleitern – es war nicht immer einfach – aber Hauptsache es hat gegroovt.“ – hat Willi Orthofer, der seit zwei Jahren mit der Französin Nathalie Estarellas verheiratet war, als Schlusssatz auf seiner Homepage stehen. Der Groove war sein Akku. Ein Energiespender, der noch immer weit über sein eigenes Leben hinauswirkt.
Verabschiedung: Donnerstag, 20. Mai, 14 Uhr, Urnenhain Linz-Urfahr.
...bin ich über deinen Abschied, Willi!
Ich bin dankbar dass ich dich kennenlernen durfte, eine Zeit lang mit dir zusammenarbeiten durfte. Du warst ein zauberhaft ätherisches Licht in dieser dunklen Welt. Selten habe ich einen Menschen getroffen der so liebevoll und weise war wie du.
Ich danke dir für alle lustigen Momente, ich danke dir für alle guten Ratschläge und für dein offenes Ohr das du immer für mich hattest! Ich danke dir für die Lichtspur die du in meinem Herzen hinterlassen hast und für das Gefühl des Angenommen-Sein.
Du hast aus deinem Herzen heraus gelebt, und genau da in unseren Herzen wirst du weiterleben!
Gute Reise nach Hause Willi!
In Freundschaft Monika G.
Wenn Willi einen mit großen Augen angschaut' hat und "EEEECHT, ist das wirklich wahr ..." gesagt hat - dann war das der Willi, den wir alle so geliebt haben. Immer liebenswürdig und aufmerksam anderen gegenüber anderen.
Willi du bleibst in unseren Herzen. Auch wenn ein Teil dieser Herzen gestern mit dir gestorben ist.
tiefe Trauer löste die Nachricht vom plötzlichen Tod Willi`s aus.
In kurzer Zeit nun der zweite aus der Rockband "POPKORN" nach Mayrhofer Karli die durch Herzinfarkt von uns gegangen sind.
Beide haben in den Siebzigern mit den POPKORN den Hardrock in Österreich geprägt, wir haben dies mit vollster Begeisterung miterleben dürfen, wir werden Euch nie vergessen. Bei Deinen Song`s: Time Was,Presence of the Lord, Jumping Jak Flash, Don`t let me Down, waren wir im Delierium, diese Zeit prägte uns, Danke !!!!!!!!!
es war schön, ihn gekannt zu haben!
Am Welser Stadtball 2010 tanzte ich noch mit meiner Frau nach seiner ausgezeichneten Gesagsdarbietung und mit seiner gefühlvollen Rhytmik!Seine Musik war voller Gefühl und in den leisen Tönen so brührend! Ich habe den Artikel aus interesse zum Künstler gelesen und nicht verstanden warum er aufhören sollte und dachte mir, man soll als Künstler eine Beendigung nicht zugeben, sondern einfach auslaufen lassen!Erst der letzte Satz versetze mich in einen Schock und in die Realität,dass unser Leben in Gottes Hände gelegt ist und ich musste weinen um einen Menschen den ich nur in Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit begegnete! Auch wenn ich keine Zuständigkeit in seinem Büro hatte, so war mir ein Gruss für diesen Künstler immer wichtig und ich werde seinen Platz so lange ich lebe nie vergessen und er wird für mich noch immer dort in lebender Erinnerung bleiben, so lange ich lebe!Der Familie mein tiefes Mitgefühl für den Verlust eines ganz grossen Menschen dieser Erde und unserer Stadt Wels!