Post rudert zurück: Erfolg für Briefmarkensammler
LINZ. Mit den Änderungen ab September 2023 zog sich die Post AG den Unmut der österreichischen Philatelisten zu und kündigt für das Frühjahr eine "Sonderlösung" an.
Rund 35.000 Österreicher - Post-Abonnenten beziehungsweise in Vereinen registriert - sammeln in ihrer Freizeit Briefmarken. Unter den Philatelisten des Landes war der Aufschrei besonders groß als die Post AG mit 1. September 2023 das Porto erhöhte und verkündete, dass Briefmarken nur noch für den Eco-Brief verwendet werden. Die Prio-Variante, bei der eine Zustellung bereits am nächsten Tag erfolgt, wird hingegen seitdem nicht mehr frankiert.
"Die Etiketten sind hässlich und unnötig", betont Helmut Kogler, der dem Verband Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh) als Präsident vorsteht, im OÖN-Gespräch. In Bezug auf die künstlerische Gestaltung der Briefmarken in den letzten Jahren merkt der oberste Interessensvertreter von 173 österreichischen Vereinen - 31 davon in Oberösterreich - jedoch auch an, dass "es immer Kritik gibt, da die Geschmäcker verschieden sind".
"Neuheiten gehen am Markt vorbei"
Auch unter den oberösterreichischen Briefmarkensammlern sorgt sowohl der Rückgang an Briefmarken sowie deren Gestaltung für Unmut. "Die Neuheiten der Post gehen am Markt sowie an den Interessen der Sammler vorbei", sagt Paul Stöger, Obmann der Philatelistischen Gesellschaft Linz. Christian Simmer, Obmann BSV Weltpost Linz, berichtet, dass unter anderem bei Sammeltagen Unterschriftenaktionen initiiert wurden. Auch Kündigungen des Post-Abos seien in Erwägung gezogen worden. "Bei rund 100 Euro für ein Jahresabo kommt bei tausenden Kündigungen ein bisschen was zusammen", sagt Simmer.
Der österreichischen Post sei die Kritik bekannt, wie Pressesprecher Markus Leitgeb gegenüber den OÖNachrichten bestätigt. "Wir stehen eng mit dieser sehr leidenschaftlichen Gruppe in Kontakt", sagt Leitgeb und ergänzt: "Vermutlich ab April wird es eine Sonderlösung geben." Das sei das Ergebnis von Gesprächen, die laufend stattfanden. "Das Thema ist damit vom Tisch. Es kann wieder alles frankiert werden", ist Christian Simmer, Obmann des BSV Weltpost Linz zufrieden.